Und der Weg zur Erholung scheint ein weiter zu sein – die Erwartungen für 2024 bleiben gedämpft. Die jüngsten Ergebnisse der Studie von Interconnection Consulting zeigen 2023 einen Rückgang um -2,9% bei den Verkaufsmengen in Westeuropa und um weit mehr als -13% in den mittel- und osteuropäischen Ländern.
Minus bei Neuverkäufen von über 70%
Im Jahr 2023 sank der AC-Absatz (Air-Conditioning) in ganz Mittel- und Osteuropa (CEE – Albanien, Bosnien & Herzegowina, Bulgarien, Kroatien, Tschechien, Griechenland, Ungarn, Nordmazedonien, Polen, Rumänien, Serbien, Slowakei, Slowenien), wobei einige Unternehmen in Ländern wie Ungarn und Teilen des Balkans einen enormen Rückgang der Neuverkäufe von über 70% verzeichneten.
Immer noch über 1 Milliarde Euro Umsatz
Selbst in Regionen, in denen es im im Verhältnis besser verlief, wie in Albanien, ging die Zahl der installierten Einheiten um 3,8 % zurück, was die weit verbreiteten Auswirkungen des Marktrückgangs widerspiegelt. Insgesamt verzeichnete der AC-Markt in CEE eine Gesamtmenge von 1,32 Mio. Einheiten und einen Wert von 1.145,2 Mio. EUR, wobei für 2024 eine Stagnation des wertmäßigen Absatzes um 0,6% erwartet wird. Dennoch wird der Markt in CEE laut Interconnection Consulting im Jahr 2027 voraussichtlich 1.327,5 Mio. EUR Zuwachs erreichen.
Im Westen lief es etwas besser
Die westeuropäischen Länder (WEU – Deutschland, Italien, Spanien, Benelux, Frankreich, Vereinigtes Königreich und Österreich) mussten 2023 nur einen bescheidenen Rückgang von -2,9% bei den Verkaufsmengen hinnehmen. Anhaltende staatliche Subventionen hielten den Einfluss der rückläufigen Baukonjunktur auf den AC-Markt insgesamt geringer.
Stärkster Rückgang in Österreich
Von den WEU-Ländern verzeichnete Österreich mit -15,4% den stärksten Rückgang, während sich der Absatz im Vereinigten Königreich nur um -1,1% veränderte. Der Gesamtabsatz belief sich auf 3,5 Mio. verkaufte Einheiten und einen Wert von 4.945,4 Mio. EUR, wobei für 2024 eine positive Veränderung von 1,6 % des Absatzwertes erwartet wird. Insgesamt wird erwartet, dass der WEU-Markt am Ende des prognostizierten Zeitraums, im Jahr 2027, einen Wert von 5.727,2 Mio. EUR erreichen wird.
Wachsende Ersetzung und globaler Kontext
Auf der anderen Seite wird der Klimageräte-Markt in hohem Maße durch das Ersatzteilsegment gestützt, das seinen Anteil aufgrund des Rückgangs der Neubauten erhöht. Sogar Ersatzinstallationen in einigen Ländern, die durch Subventionen gefördert werden, helfen dem Markt, die schwierigen Zeiten zu überwinden.
Das Verhältnis zwischen Neuinstallationen und Ersatzinstallationen liegt bei 63:37, wobei der Anteil der Ersatzinstallationen in einigen europäischen Märkten, wie z. B. in Italien, bereits mehr als 50 % beträgt. Aus globaler Sicht ist die Marktdurchdringung von Klimageräten in Europa nach wie vor geringer als in den USA oder Japan, was darauf hindeutet, dass es noch genügend Raum für Wachstum gibt, wie Herr Lukac, Autor der Studie, meint.
Konkurrenz durch Kühldecken und Wärmepumpen
Die Probleme auf dem Markt für Klimageräten sind nicht nur auf die wirtschaftlichen Bedingungen zurückzuführen. Die Branche sieht sich auch einer zunehmenden Konkurrenz durch alternative Kühllösungen ausgesetzt, wie Kühldecken, Kühlung durch Wärmepumpen und zentralisierte HLK-Systeme, insbesondere in Nichtwohngebäuden. Diese Alternativen sind zwar zunächst teurer, bieten aber eine höhere Effizienz und werden von Architekten und Bauherren zunehmend bevorzugt.
Albanien führend im Wachstum
Unter den untersuchten Ländern ist Italien weiterhin der größte Markt nach Umsatz, dicht gefolgt von Frankreich und Deutschland. In der CEE-Region sind Polen und Griechenland die Spitzenreiter in Bezug auf das Verkaufsvolumen. Albanien führt das für 2024 erwartete Wachstum (4,2%) unter allen europäischen Ländern an. Der Bürogebäudesektor dominiert mit einem Marktanteil von 30,3 % im vergangenen Jahr, gefolgt von Industriegebäuden mit 16,6 % und dem HoReCa-Sektor (Hotels, Restaurants, Cafés) mit 16,2 %.
Chinesische Hersteller auf dem Vormarsch
Der Markt für Klimageräten ist stark konzentriert und wird traditionell von japanischen Herstellern wie Daikin, Mitsubishi, Toshiba und Fujitsu angeführt, auf die wertmäßig mehr als 49 % des gesamten europäischen Marktes entfallen. Diese Dominanz wird jedoch durch den Aufstieg chinesischer Unternehmen wie GREE und Midea zunehmend in Frage gestellt. Diese chinesischen Anbieter konnten im ihren Marktanteil 2023 trotz des Marktrückgangs erhöhen und trotz der Absatzprobleme anderer Unternehmen weiterhin um fast 2 % wachsen. Sie sind auf dem Vormarsch, insbesondere im Segment der konventionellen Split-Klimageräte, die auf dem Wohnungsmarkt sehr beliebt sind.