Österreich wird Kyoto-Ziele erneut verfehlen

Der am Montag in Wien präsentierte Klimaschutzbericht des Umweltbundesamtes enthält eine an sich positive Nachricht: Die CO2-Emissionen in Österreich sind seit 2005 rückläufig. Nur reichen die Einsparungen laut Jürgen Schneider, Experte beim Umweltbundesamt, nicht aus, um das Kyoto-Ziel erreichen zu können. „Bis 2012 kann man nicht mehr allzu viel tun“, erklärte er bei der Präsentation des Berichts.

Im Verkehrssektor könnten beispielsweise größere kurzfristige Einsparungen nur durch Tempolimits oder durch einen „Klimabeitrag“ (CO2-Steuer oder erhöhte Mineralölsteuer) erzielt werden, so der Klimaexperte. Da das schwer durchzusetze sei, wird Österreich mehr CO2-Zertifikate im Ausland zukaufen müssen, um die Kyoto-Bilanz ausgleichen zu können. Das wird zusätzlich zu der bereits budgetierten knappen halben Mrd. Euro einige hundert Mio. Euro Mehrkosten verursachen.

Der Geschäftsführer des Umweltbundesamtes, Georg Rebernig, nennt als Hauptgrund für die Misere, dass man zu spät mit dem Klimaschutz begonnen habe und dass die Bundesländer dabei keine Verpflichtungen hätten. Für die CO2-Ziele bis zum Jahr 2020 – minus 16 Prozent im Vergleich zum Jahr 2005 – sieht es dagegen besser aus: Die kürzlich verabschiedete Energiestrategie sei ein deutlich breiterer Konsens, der noch dazu zeitgerecht auf dem Tisch liege, so Rebernig

Dafür spricht auch, dass das Umweltbundesamt für  2009 einen weiteren Rückgang der CO2-Emission erwartet. Vor allem wegen der Wirtschaftskrise geht das Amt davon aus, dass in der Industrie und im Verkehr deutliche Emissionsrückgänge zu verzeichnen sein werden. Damit würde ein positiver Trend fortgesetzt. Seit dem Jahr 2005, in dem noch 92,9 Mio. Tonnen Treibhausgase ausgestoßen wurden, sinken die Emissionen laut Bericht.

Quelle: Klimaschutzbericht 2010
Foto: Verbund