Der südtiroler Energielandesrat Michl Laimer sprach sich bei einer Wiener Tagung der Erneuerbarn-Energie-Verbände für ein positiveres Wording rund um das Energiesparen aus. Südtirol kann bereits 2009 mehr als die Hälfte seines Energiebedarfs aus erneuerbaren Energiequellen decken.
Michl Laimer, der Landesrat für Energie, macht Südtirol zum "KlimaLand" (C: Starmühler)
Michl Laimer zog die Zuhörer in seinen Bann: Man dürfe nicht von "Sparen" und "Vermeiden" sprechen, sondern viel lieber von "intelligenter Energienutzung". Lieber vom "KlimaHaus" als vom "Passivhaus". Er sprach auf Einladung aller großen österreichischen Alternativ-Energie-Verbände (von Biomasse, Kleinwasserkraft, Windkraft bis Photovoltaik) im Festsaal der Industriellenvereinigung in Wien. Es ging um den Anteil der Erneuerbaren Energien am österreichischen Strommix (die Bundesregierung will lediglich das EU-Ziel von 34 Prozent erzielen, die Erneuerbaren wollen einen Anteil von 50 Prozent bis 2020 schaffen).

Der Südtiroler pries sein Land (dass allerdings regionale und umweltwirtschaftliche Vorteile hat - z.B. kaum Industrie, keine Großstadt), und erntete für die positive Grundstimmung viel Beifall: "Wir müssen wegkommen von dieser Techniksprache, kein Mensch versteht einen k-Wert. Man muss mit den Menschen verständlich reden. Wenn Sie fragen, ob jemand lieber zwei Monate des Jahres für die Heizung arbeiten möchte, oder vielleicht nur zwei Wochen - dann haben sie ihn auf Ihrer Seite".

Die Südtiroler geben 55-prozentige-Steuerabschreibemöglichkeiten auf alle Sanierungskosten und haben damit viel Erfolg. Solaranlagen gehören mittlerweile zum Standard (Laimer: "Das brauchen Sie nicht extra zu bewerben – Sie sagen ja auch nicht dem Bauherren, er solle doch bitte eine Eingangstür einbauen. Solaranlagen sind mittlerweile genauso normal wie Eingangstüren...").

Südtirol deckte 2009 bereits 56 Prozent des Gesamtenergiebedarfes (ohne Verkehr) aus Erneuerbaren Energien, bis 2020 hat man sich 79 Prozent vorgenommen. Aufbauend auf dem "KlimaHaus" als Niedrigenergie-Gebäudestandard baut man am Konzept der "KlimaGemeinden" und des "KlimaLandes".

Hintergrund:

Südtiroler Landeswebsite
Website des Umwelt- und Energie-Ressorts des Landes

Biomasseverband/Nationaler Aktionsplan

Bild: Starmühler

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