Der Markt für Wärmepumpen katapultiert sich in Österreich im Jahr 2022 in eine neue Dimension.

Tabelle: Marktentwicklung Wärmepumpen in Österreich | Herstellerumsatz in Mio. Euro. Quelle: BRANCHENRADAR Wärmepumpen in Österreich 2023

Der Markt für Wärmepumpen hebt ab. Laut aktuellem BRANCHENRADAR Wärmepumpen in Österreich erhöhen sich die Herstellererlöse im Jahr 2022 voraussichtlich um rund fünfzig Prozent gegenüber Vorjahr auf rund 343 Millionen Euro. Die Nachfrage nach Heizungswärmepumpen wächst um 47 Prozent gegenüber Vorjahr auf rund 45.000 Stück. Dabei setzt sich der der Trend zu Luft-Wasser-Systemen ungebremst fort. Der Absatzanteil steigt von 83 auf knapp 86 Prozent. 

Umweltfreundliche Alternative

Für den Run auf Wärmepumpen gibt es eine Reihe handfester Gründe, abgesehen von den üppigen Förderungen im Rahmen der Initiative „Raus aus Öl und Gas“ und der subjektiven Verunsicherung einer Versorgungsknappheit bei fossilen Brennstoffen. Zum einen sind Wärmepumpen zweifelsohne die umweltfreundlichste aller Heizformen. Im Gegensatz zu klassischen Heizkesseln ist die mittels Wärmepumpen erzeugte Energie emissionsfrei und infolge des vergleichsweise hohen Ökostromanteils in Österreich zu großen Teilen regenerativ.

Biomasse nur rechnerisch „klimaneutral“

Das Heizen mit Biomasse erfüllt diese Anforderungen nur bedingt. Denn das Verbrennen von Holz erzeugt bezogen auf die so erzeugte Energiemenge bekanntlich mehr Kohlendioxid als das Verfeuern von Öl und Gas und ist nur rechnerisch „klimaneutral“, weil in den einschlägigen Ökobilanzen der Schadstoffausstoß beim Verbrennen der Kohlendioxidaufnahme lebender Bäume gegengerechnet wird.

Zum anderen schiebt der irreversible Trend zu energetischen Bauweisen – unterstützt durch einschlägige Förderbestimmungen – und die daraus zunehmende Kannibalisierung des klassischen Öl- oder Gas-Heizkessels den Markt an. Denn der durch die optimierte Energieeffizienz nur mehr vergleichsweise geringe notwendige Energieeintrag (niedrige Vorlauftemperatur) kann problemlos auch von Wärmepumpen realisiert werden, die gegenüber klassischen Heizkesseln auf mittlere Sicht in Summe geringere Betriebskosten verursachen.

Trotz Strompreisanstieg bald Heizungsstandard

Zwar steigen die Strompreise im laufenden Jahr massiv, mit dem Energie- und Klimabonus federt die Bundesregierung allerdings einen erheblichen Teil der Teuerung ab. Insofern sind die Rahmenbedingungen ausgezeichnet, dass Wärmepumpen schon in wenigen Jahren zum Heizungsstandard werden – zumindest in Eigenheimen. In einem solchen lebt in Österreich bekanntlich rund die Hälfte der Bevölkerung.

(hst)

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