Ein Virus brachte es ans Licht: In den heimischen Schulen wurde wohl am falschen Platz gespart. Seit das Covid-19-Virus sein Unwesen treibt erkennen die Verantwortlichen, dass es zu wenige Möglichkeiten gibt, für gute Luft zu sorgen. Dabei ist das Thema CO2-Belastung in Klassenzimmern schon lange bekannt.
Nachweislich seien CO2-Konzentrationen über 1.000 ppm (parts-per-million) in der Raumluft nachteilig für den Organismus, vor allem die Konzentrationsleistung nimmt ab, so Tappler, der Sachverständiger ist das Büro „Die Innenraum-Experten“ betreibt.
Die CO2-Belastung steigen bei einer vollen Belegung im Klassenraum schnell an. Außerdem wurden über die Jahrzehnte immer dichtere Fenster in die Schulgebäude eingebaut – Lüftungen aber nicht. Denn das Fenster-Lüften sei genug, wurde vielfach argumentiert. Oberösterreichs zuständiger Landesrat Hainbuchner (FPÖ) habe sogar verboten, mechanische Lüftungen in Schulen einzubauen. Wohl aus Kostengründen.
Peter Tappler (links) erklärt Herbert Starmühler (energie-bau.at), warum Lüftungsanlagen in den Schulen so wichtig wären.
Fensterlüftung reicht nicht aus
Dann kam das Corona-Virus. Und schnell wurde klar, dass die Fensterlüftung nicht ausreicht – und in der kalten Jahreszeit kontraproduktiv ist. Was tun? Die in den vergangenen Monaten hektisch angeschafften Luftverbesserer sind nicht die Lösung, wie Tappler im Interview erläutert. Ziel seien ordentliche Lüftungsanlagen, die in jedem Klassenzimmer einzubauen sind.
Eine derartige Lüftungsanlage kostet rund 15.000 Euro pro Klassenzimmer. Man schätzt, dass in Österreich gerade einmal 5 % der Schulen eine Lüftungsanlage (zentral oder dezentral) aufweisen.
Ein Hinweis zum Thema: Der 12. Innenraumtag des Bundesministeriums für Klimaschutz zum Thema "Die gesunde Schule" am 11. November 2021 wird als Hybridveranstaltung in Wien stattfinden, Anmeldungen sind ab sofort möglich. Anmeldungen unter office@innenraumanalytik.at.