Die rund 240.000 Haushalte, die vom Verbund Strom beziehen, müssen ab 1. Mai 7,3 statt 6,5 Cent pro Kilowattstunde bezahlen. Der Gesamtpreis inklusive Steuern und Abgaben steigt damit um 6 Prozent. Als Grund gibt der Verbund die höheren Aufwendungen für Ökostrom an.


Zuletzt hat der Verbund die Preise genau vor einem Jahr angehoben. Begründet wird die heurige Erhöhung damit, dass bisher Großhandelspreissteigerungen wie beispielsweise jene aus dem Jahr 2008, als der Strom für den Verbund angeblich um 70 Prozent teurer wurde, nicht an die Endkunden weitergeben wurden. Ein weiterer Grund seien laut Verbund aber auch die höheren Tarife für Ökostrom.  

Der Verbund sei durch das Ökostromgesetz verpflichtet, Ökostrom zu einem festgelegten Tarif abzunehmen, dieser habe sich von 10,51 Cent/kWh im Jahr 2009 auf 12,42 Cent/kWh für 2010 erhöht. Diese Mehrkosten würden nun angeblich auf die Verbraucher umgelegt.

Scharfe Kritik an der Erhöhung kommt von der Arbeiterkammer. Die Energiekosten belasteten schon jetzt die Ärmsten stark, viele wüssten nicht, wie sie Energierechnungen zahlen sollten und müssten ab Mai wieder draufzahlen, so AK-Präsident Herbert Tumpel in einer Pressemitteilung. Der lange kalte Winter gehe heuer ins Geld und nun rolle auf die 240.000 Verbund-Kunden, davon rund 60.000 in Wien, die nächste Belastungswelle zu. Bei einem Jahresverbrauch von 3.500 kWh erhöhten sich die reinen Stromkosten um 33 Euro von 273 auf 306 Euro. "Auf der einen Seite fährt das Unternehmen satte Gewinn ein, auf der anderen Seite werden die Konsumenten belastet", so Tumpel.

Bis zum 28. Mai kann den Erhöhungen schriftlich widersprochen werden. Bis dahin muss aber ein neuer Lieferant gesucht werden oder ein neuer Vertrag abgeschlossen sein. Denn bei Widerspruch liefert der Verbund nur noch bis 31. August zum alten, niedrigeren Preis. Ein Lieferantenwechsel dauert vier bis sechs Wochen und man sollte sich deshalb bereits zum Zeitpunkt des Widerspruchs um einen neuen Lieferanten kümmern.

Quelle: AK , Verbund
Bild: Verbund

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