Der Absatz von Ölheizungen hat sich 2009 in Österreich nahezu verdoppelt. Zum Ansturm auf neue Heizkessel hat eine Förderinitiative der Mineralölbranche beigetragen, die mit 3.000 Euro für jede neue Anlage lockte. Und der Ölpreis? Steigt und steigt.
Im Vergleich zum Jahr 2008 wurden im vergangenen Jahr um 84 Prozent mehr Ölheizkessel verkauft. Das geht aus den Erhebungen österreichischer Kessellieferanten hervor. Besonders stark fiel der Anstieg im dritten Quartal aus, in dem ein Plus von 182 Prozent zu verzeichnen war. Auch im vierten Quartal war der Zuwachs mit 84 Prozent anhaltend hoch.  

Zurückzuführen ist der große Absatz auf ein Fördermodell der Mineralölindustrie. Sie unterstützte 2009 Besitzer von alten Ölheizungen mit 3.000 Euro, wenn sie sich neue Anlagen zulegten. Laut dem hinter der Initiative stehenden Institut für wirtschaftliche Ölheizung (IWO) spielen dabei Überlegungen zu Energieeffizienz und Klimaschutz eine große Rolle. Auf der Internetseite von „Heizen mit Öl“, über die die Förderung beantragt werden kann, werden die Vorteile des Wechsels zu einer moderneren Anlage mit Argumenten wie geringeren Emissionen und dem Wegfall der Feinstaubbelastung beworben.

Inwieweit sich Betreiber von Ölheizungen dabei in Abhängigkeit von der Preisgestaltung für den endlichen Rohstoff durch Ölkonzerne und die OPEC begeben, wird dagegen nicht thematisiert. Immer mehr Industrien scheinen auf dieses Ertragsmodell auszuweichen: Günstige Geräteanschaffung, hohe Preise für den Verbrauch: Ob Druckerpatronen, Handy-Telefonate oder eben Heizöl – teuer wird es dann erst beim Nachladen.

„Kräftiges Plus beim Heizölpreis“ titelte die AK Steiermark am 10. März 2010: „Innerhalb von zwei Wochen wurde erneut ein Anstieg von 1,8 bis 2,5 Prozent registriert. Erhoben wurden die Preise bei Heizölhändlern in der ganzen Steiermark in vier Liefermengen (500, 1000, 2000 und 3000 Liter): In der Kategorie 500 Liter zahlt man derzeit zwischen 0,76 und 0,86 Euro/Liter, und in der Kategorie 3.000 Liter zwischen 0,695 und 0,728 Euro/Liter", berichtet AK-Expertin Daniela Premitzer.

Kürzlich gab das IWO bekannt, dass die Förderung auch 2010 fortgesetzt wird. Dieses Jahr wird es einen Zuschuss von 2.000 Euro pro neue Anlage geben. Die Höhe der Zuwendung kann sich halbjährlich ändern und wird nur so lange ausbezahlt, bis die Fördertöpfe erschöpft sind.

Quelle: AK Steiermark; iwo-austria

Foto: Starmühler

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