Die Österreichische Energieagentur hat ihren jährlichen Heizkostenvergleich zur Orientierung für Branchen und Konsumenten veröffentlicht.
Verglichen wurden für die unterschiedlichen Systeme jeweils die Kosten für ein unsaniertes und ein thermisch saniertes Haus und einen Neubau. Foto: pixabay.com
Verglichen werden alle anfallenden Kosten der am häufigsten neu installierten Heizsysteme in Einfamilienhäuser in Österreich, das sind Fernwärme, Erdgas-Brennwert, Öl-Brennwert, Scheitholz, Pellets, Wärmepumpe Luft/Wasser und Wärmepumpe Sole/Wasser mit Erdsonde. Berücksichtigt werden Brennstoff-, Investitions- sowie Wartungs- und Instandhaltungskosten, Förderungen werden nicht angerechnet. Zusätzlich werden die durch das jeweilige Heizsystem verursachten CO2-Emissionen, die einen direkten Einfluss auf die Umwelt haben, verglichen.

Das System mit den günstigsten Heizkosten auf Vollkostenbasis ist grundsätzlich das Erdgas-Brennwertsystem, informiert die Österreichische Energieagentur, was im Wesentlichen auf die vergleichsweise geringen Investitions- und Instandhaltungskosten zurückzuführen sei. Die jährlichen Vollkosten liegen im Neubau bei rund 2.900 Euro, im sanierten Gebäude bei rund 3.000 Euro und im unsanierten Gebäude bei über 4.500 Euro. Das teuerste Heizsystem ist im unsanierten Einfamilienhaus die Wärmepumpe auf Basis Sole/Wasser mit Erdsonde, im sanierten Einfamilienhaus und im Neubau der Pelletskessel. Die jährlichen Mehrkosten gegenüber dem Erdgas-Brennwertsystem liegen zwischen 1.000 und 1.400 Euro.

Werden nur die Energiekosten verglichen, sind Wärmepumpen am günstigsten. Systeme, die Erdwärme nutzen, haben dabei Vorteile gegenüber Luft/Wasser-Wärmepumpen. Die höchsten Energiekosten weisen Fernwärmesysteme auf. Stark auf die Heizkosten wirkt sich die thermische Qualität des Gebäudes aus: Die jährlichen Energiekosten des thermisch sanierten Einfamilienhauses sinken, im Vergleich zum thermisch unsanierten Gebäude, bei allen Heizsystemen im Durchschnitt um 44 %. Im Neubau reduzieren sich die jährlichen Energiekosten im Durchschnitt sogar um 57 %.

Eindeutig am emissionsärmsten sind die untersuchten Biomassesysteme auf Basis von Scheitholz oder Pellets. Die höchsten CO2-Emissionen weisen die auf fossilen Energieträgern basierenden Öl- und Gas-Brennwertsysteme auf., deren CO2-Emissionen gegenüber Scheitholz um bis zu 43-fach höher liegen. Auch hier spielt die thermische Qualität des Gebäudes eine wichtige Rolle: Im Vergleich zum thermisch unsanierten Gebäude liegen die jährlichen CO2-Emissionen des thermisch sanierten Einfamilienhauses im Durchschnitt um 45 % niedriger, beim Neubau sogar um 56 %.

Werden sowohl finanzielle Kriterien als auch Klimaschutzaspekte berücksichtigt, so schneidet das Scheitholz-System sehr gut ab. Im Vergleich zu den anderen Heizsystemen erforderte das Scheitholz-System jedoch immer einen erhöhten Betriebsaufwand für den Nutzer, so die Energieagentur.

Heizkostenvergleich online

Webseite Österreichische Energieagentur

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