In der schwedischen Stadt Borås werden beeindruckende 96 Prozent des Mülls wiederverwendet, recycelt oder zur Energiegewinnung genutzt.
In Borås wird der Müll der Stadt zur Erzeugung von sauberer Energie genutzt. Foto: thegoldengirlbc.net
Nur noch vier Prozent des anfallenden Mülls der 66.000-Einwohner-Stadt werden auf die Deponie gebracht. Die Firma „Borås Energi och Miljö“ sorgt dafür, dass Essensreste, Plastikflaschen, Batterien, Farbe und weiterer Müll in Energie zum Heizen und Kühlen umgewandelt wird, wie das Magazin „Trends der Zukunft“ online berichtet. Während des Prozesses entstünden drei Millionen Kubikmeter Biogas, das wiederum zum Betrieb von 50 Bussen und 250 Autos genutzt werde.

Die Stadtbewohner sind dabei aufgefordert, ihren Abfall zu sortieren. Unterschieden wird dabei lediglich zwischen Biomüll und brennnbarem Müll. Kein Müll dürfe einfach verschwendet werden, wird der Leiter der Strategieabteilung des Projekts, Pär Carlsson, im Bericht von „Trends der Zukunft“ zitiert. Moderne Technologien verwandelten Abfall in Biotreibstoff, auch Geoplasma-Technik komme vereinzelt zum Einsatz, um aus Müll Energie zu gewinnen. Zwar seien die modernen Anlagen zunächst teuer, verringerten aber den CO2-Fußabdruck und damit auch langfristig die Kosten für die Müllbeseitigung.

„In der Müll-freien Stadt wird das Leitungswasser aufbereitet. Zudem schicken Hotels den Abfall in moderne Recyclingzentren. Strom erhält die Stadt durch Verbrennungs- und mehrere Wasserkraftwerke“, heißt es. „In und um der Stadt herum wurden Schilder aufgestellt um die Bürger stets darüber zu informieren in welchen Beutel der entsprechende Müll kommt.“
Das Prinzip funktiert so gut, dass Borås bereits Müll aus anderen Teilen Europas importiert, um daraus saubere Energie zu produzieren. Und die Idee findet Nachahmer: das amerikanische San Francisco möchte bis 2020 ebenfalls eine müllfreie Stadt werden, schreibt das Online-Portal „energiezukunft“.

Borås

Borås Energi och Miljö

Bericht Trends der Zukunft

Bericht energiezukunft.eu

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