Aktuelle Daten im Branchenradar "Dämmstoffe in Österreich 2015" zeigen erneut sinkende Herstellererlöse im Jahr 2014.
Dämmstoffe sind High-Tech-Produkte. Die Preisentwicklung macht aber einen gegenteilingen Anschein. (Foto: Starmühler)
Die Herstellererlöse aus Dämmstoffen schrumpften in Österreich im Jahr 2014 um sechs Prozent geg. VJ. Die Anbieter liefern sich einen beinharten Preiswettbewerb und hebeln dadurch erlösseitig die sinkende Nachfrage. Zwar wird auf Politikerseite oft von einem positiven Trend der Branche gesprochen, aber tatsächlich schrumpfen die Erlöse seit Jahren beträchtlich. Noch 2011 lag der Herstellerumsatz bei 327,7 Millionen Euro. 2014 schließt die Branche mit 294,5 Millionen Euro ab.

Die Kontraktion des Marktes ist aber nicht alleine auf eine schrumpfende Nachfrage zurückzuführen. Vielmehr liefern sich die Anbieter einen beinharten Preiswettbewerb, der nicht alleine durch partiell sinkende Rohstoffkosten erklärbar ist. So sank alleine im Jahr 2015 der Durchschnittspreis auf Marktebene um 2,9% geg. VJ. Seit 2011 ist der Durchschnittspreis um nahezu fünf Prozent gesunken. Rechnet man das Minus auf den Ertrag runter, muss es dort in der Bilanz schon zappenduster aussehen. Nimmt man die Preisentwicklung als Maßstab, so hat es fast den Anschein, als seien Dämmstoffe zur Commodity verkommen. Dabei sind Dämmstoffe High-Tech-Baustoffe. In der Werbung wird dies auch kommuniziert, am POS aber nur ungenügend umgesetzt. Anders ist es nicht zu erklären, dass importierte Diskontprodukte zweifelhafter Provenienz ohne Problem hierzulande zehntausende Kubikmeter absetzen und dadurch die Preisspirale rasch nach unten drehen.

Insofern sollte die sozialpartnerschaftliche Initiative für das Bestbieterprinzip bei öffentlichen Ausschreibungen nicht alleine die ausführende Leistung im Blickfeld haben. Genauso wichtig, wenn nicht wichtiger, ist die Qualität des Baustoffes. Und da geht es nicht um Dämmstoffe alleine.

Weitere Information:
Branchenradar: www.branchenradar.com

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