Das Energieunternehmen Verbund überdenkt sein thermisches Kraftwerksportfolio und plant die Schließung bzw. Stilllegung von insgesamt fünf Kraftwerken in Österreich und Frankreich.
Im Kohlekraftwerk Dürnrohr wird seit 1985 Energie aus dem fossilen Brennstoff erzeugt. Foto: VERBUND/Thomas Topf

Nach intensiver Prüfung aller Optionen zur Optimierung des thermischen Portfolios habe man sich zu diesen Maßnahmen entschlossen, heißt es in einer Aussendung von Verbund. Konkret geplant seien die temporäre Stilllegung der französischen Gas-Kombikraftwerke Pont-sur-Sambre und Toul sowie des Gas-Kombikraftwerks Mellach. Geschlossen werden außerdem das ölbefeuerte Fernheizkraftwerks Neudorf/Werndorf II, sowie das Steinkohlekraftwerk Dürnrohr.
 
Ursprünglich war die Finanzierung der bestehenden Verbund-Kohlekraftwerke noch bis zum Ende der jeweiligen Lebensdauer vorgesehen. In Augen vieler Umweltschützer eine unnötige CO2-Belastung, da ein Ausstieg technisch jederzeit möglich sei. Die aktuelle Planung von Verbund sieht nun vor, das zumindest das Steinkohlekraftwerk Mellach zur Fernwärmeversorgung der Stadt Graz weiter in Betrieb bleibt.
 
Die „massiven Verwerfungen am europäischen Elektrizitätsmarkt führen insbesondere im thermischen Bereich zu einem sektorweiten Wirtschaftlichkeitsdruck, unter dem alle Stromerzeugungsunternehmen leiden“, begründet man die Pläne bei Verbund. Durch die Maßnahmen erhofft man sich in den nächsten Jahren eine dauerhafte wirtschaftlichen Verbesserung, die Genehmigung durch den Aufsichtsrat steht noch aus.

Leserbriefe, Anmerkungen, Kommentare bitte an redaktion(at)energie-bau.at

ebau newsletter