Die Investitionen in Beteiligungen an Schiefergasvorkommen sind in den USA in den letzten beiden Jahren dramatisch zurückgegangen, berichtet Sueddeutsche.de.
Vor allem Investoren aus Europa und Asien haben sich in den letzten Monaten zurückgezogen, so Sueddeutsche.de. Foto: commons.wikimedia.org/Meredithw

Das Portal beruft sich dabei auf Zahlen des amerikanischen Unternehmens IHS Herold, nach denen im Jahr 2013 mit 3,4 Milliarden Dollar nur mehr die Hälfte der 2012 investierten Summe in Schiefergas-Beteiligungen floss. Im Vergleich mit 2011 seien dies gar nur mehr ein Zehntel der Investitionen.
 
Vom medial viel bemühten „goldenen Gas-Zeitalter“ scheint die USA derzeit weit entfernt. Die Gaspreise sind durch das Überangebot, das der Boom ausgelöst hat, so stark gesunken, das die Föderung oft nicht mehr rentabel scheint. Energiekonzerne wie die niederländisch-britische Shell „hatten jüngst sogar Milliarden von US-Dollar auf ihre amerikanischen Schiefergas-Aktivitäten abgeschrieben. Die Assets hatten sich als überbewertet herausgestellt“, schreibt Die Welt online. Laut Sueddeutsche.de mussten auch die BP, Encana und die britische BG Group den Wert ihres Schiefergasgeschäftes in den vergangenen zwei Jahren „deutlich nach unten korrigieren“.
 
Der Boom habe sich für Energiefirmen und ihre Geldgeber bislang nicht ausgezahlt, beruft sich Sueddeutsche.de auf Experten der IHS. Es sei seit 2008 weit mehr Geld für die Förderung ausgegeben worden, als mit dem Verkauf von Gas eingenommen wurde. Fließe jetzt weniger Kapital in die Gasfelder, werde weniger produziert und die Erdgaspreise könnten wieder steigen.
 
Der unabhängige Gasmarkt-Experte Heiko Lohmann äußerte gegenüber Der Welt, er glaube nicht an ein baldiges Ende des Schiefergas-Booms: „Sobald die Preise wieder auf ein auskömmliches Niveau steigen, wird auch wieder mehr gebohrt", wird er zitiert. Periodische Schwankungen auf der Angebotsseite seien auf Märkten normal.
 
Die US-Energiebhörde EIA gibt sich gemäß Sueddeutsche.de weiter optimistisch und gehe davon aus, dass die Schiefergasproduktion bis 2040 weiter steigen wird – der Rückgang der Investitionen spiele keine große Rolle.
 
 


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