Möglichst wenig Technik einzubringen war das Ziel beim Bau des neuen Firmensitzes von Baumschlager Eberle Architekten in Lustenau. Der Ziegelbau verzichtet dabei auf eigene Heizung, Lüftung und Kühlung.
Das Bürogebäude „2226“ benötigt weniger Energie und soll alleine dank seiner Architektur für Wohlbefinden sorgen. Foto: Wienerberger Ziegelindustrie GmbH

„2226“ nennt sich das Bauwerk, abgeleitet von den gesicherten Raumtemperaturen von 22 bis 26°C innerhalb des Gebäudes, die alleine über die ohnedies im Raum vorhandenen energetischen Quellen stattfindet. Im Winter sorgt die Abwärme von Menschen, dem Licht, den Büromaschinen und den Computern für einen hohen Energieeintrag – eine Heizung gibt es nicht. Die Lüftungsflügel gehen erst auf, wenn der CO2-Anteil im Raum steigt. Bei sommerlicher Hitze öffnen sich die Flügel in der Nacht für eine natürliche Kühlung.
 
„Atmosphäre statt Maschine“ war das erklärte Motto des Projekts, das sich auf traditionelle Methoden besinnt und diese in eine moderne Bauweise überführt. Raumhöhen von 3,40 bis zu 4,50 Metern tragen zur einer angenehmen Lichtverteilung im Raum bei und sind Teil des ausgeklügelten Klimakonzepts. Die äußere Hülle des Hauses verfügt über einen zweischaligen Wandaufbau aus Ziegel – die innere Schicht sorgt für eine hohe Druckfestigkeit, während die äußere isoliert. Tiefe Fensterlaibungen reduzieren den Wärmeeintrag und innen angeschlagene Lüftungsflügel werden über Sensoren gesteuert, um das Raumklima behaglich zu machen.
 
Das Low-Tech-Gebäude wurde aus insgesamt 50.000 Wienerberger-Ziegeln gebaut. Architekt Dietmar Eberle: „Behaglichkeit beschreibt durchaus sachlich den Zusammenhang von T emperaturdifferenzen zwischen Raumluft und Oberflächen sowie Oberflächen untereinander. Das Strahlungsverhalten von Dingen gehört hierher. Das ist einer der Gründe, weshalb unsere Wahl auf massive Baustoffe fiel, Ziegel vor allem. Das ergibt geringe Differenzen, ein stabiles Raumklima, keine Konvektion und keinen Dampfdiffusionsdruck infolge ‚heißer Luft‘.“
 
 

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