Aktuelle Preisvergleiche zeigen Unterschiede bei Heizkosten von bis zu 15 Cent pro kWh. Die Arbeiterkammer kritisiert: Lieferanten geben Preissenkungen nicht weiter.
Heizen mit Holz ist am billigsten, Strom kommt bei den laufenden Kosten am teuersten, heißt es im aktuellen "Konsument", in dem es eine Übersicht über die Kosten und auch Spartipps gibt. Foto: APA

Spätestens mit dem nächsten Wintereinbruch am Wochenende werden die Heizungen allerorts wieder auf Hochtouren laufen. Dass es zwischen den verschiedenen Heizmöglichkeiten große Preisunterschiede gibt, zeigen der aktuelle Heizkostenvergleich des Testmagazins Konsument und der jüngste Energiepreis-Monitor der Arbeiterkammer (AK).

Laut Konsument kommt Holz in Österreich mit 3,64 Cent pro Kilowattstunde (kWh) am billigsten, mit 3,75 Cent pro kWh folgt die Erdwärmepumpe. Bei einer Pellets-Zentralheizung muss man mit 5,82 Cent pro kWh rechnen (Tirol: 4,8). Die gängigen Heizformen Erdgas oder Heizöl sind dagegen mit 7,65 Cent bzw. 10,72 Cent bereits deutlich teurer. In Tirol kostet eine kWh Erdgas 6,8 Cent, Heizöl 10,6.

Strom ist beim Heizen am kostspieligsten: Durchschnittlich berappt man in Österreich 18,37 Cent pro kWh. In Tirol ist Strom mit 15 Cent pro kWh verhältnismäßig günstig. Wer mit Strom heizt, zahlt hierzulande dennoch mehr als für jede andere Heizform. „Allerdings heizen nur 7,2?% der Tiroler mit Strom. Der Preis für eine Kilowattstunde ist beim Strom zwischen 2007 und 2012 von 14 auf 15 Cent gestiegen und damit recht stabil“, betont Bruno Oberhuber, Chef der Energie Tirol.

Die Arbeiterkammer Wien (AK) ortete derweil bundesweit eine „Abzocke“ beim Strom und forderte niedrigere Strompreise für Haushalte. Während die Großhandelspreise für Strom sinken, gäben die Lieferanten die Verbilligungen nicht an die Konsumenten weiter, kritisierte die AK in einer Aussendung. Laut dem AK-Preismonitor sank der Strom-Großhandelspreisindex seit Juli 2008 um rund ein Viertel. Trotzdem würden die Preissenkungen von den Stromlieferanten nicht an die Haushalte weitergegeben, viele hätten im selben Zeitraum ihre Preise sogar kräftig erhöht. Österreich liegt laut der AK bei den Strompreissteigerungen im europäischen Spitzenfeld. Zwar profitiere die Industrie von niedrigeren Preisen, Haushalte und Kleinbetriebe allerdings nicht.

Der Verein für Konsumenteninformation forderte gestern angesichts des Heizkostenvergleichs die Gleichstellung von Heizungs- und Gebäudesanierung bei der Sanierungsförderung. Um Energiekosten zu sparen, könne ein Anlagentausch bessere Ergebnisse bringen und mehr CO2 sparen als reine Dämmmaßnahmen, geht aus einer Studie im Auftrag des Dachverbands „Energie Klima“ in der Wirtschaftskammer hervor.

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