Bei unseren Nachbarn soll es künftig eine Einmalzahlung beim Austausch von alten Öl- und Gasheizungen geben. In Österreich gibt es ähnliche Aktionen schon länger.
Überlegungen für eine Heizungstausch-Prämie seien laut dem deutschen Umweltminister Altmeier noch „im allerfrühesten Stadium“. Foto: ZVG
Die deutsche Regierung plant nach einem Zeitungsbericht eine Abwrackprämie für alte Öl- und Gasheizungen. Deutsche Tageszeitungen zitierten dazu am Wochenende aus einem Gesetzesentwurf, wonach Hauseigentümer künftig eine Einmalprämie erhalten sollen, wenn sie ihre alte Öl- oder Gasheizung gegen eine neue Anlage tauschen. Diese Prämie für Heizungen – ähnlich der 2.500 Euro-Abwrackprämie für das Verschrotten alter Autos in der Wirtschaftskrise 2009 – steht seit drei Jahren auf der Wunschliste der Heizungsbranche. Zu häufig werde mit veralteter Technik geheizt, die unnötig viel Energie und Geld verbrauche.

Zur Finanzierung werde eine Art Zuschlag von den Heizöl- und Gashändlern vorgeschlagen. Angaben über die Höhe der möglichen Prämie wurden nicht gemacht. Grundlage sei eine Reformierung des Wärmegesetzes (EEWärmeG). Die deutsche Zentralheizungswirtschaft (VdZ) forderte bereits 2009 eine solche Prämie für alte Heizungen. Es werde in Deutschland noch zu häufig mit veralteter Technik geheizt, die unnötig viel Energie verbrauche und Kosten verursache, lautete die Begründung des Branchenverbandes der Heizungsbauer.

Aktionen in Österreich
In Österreich gibt es ähnliche Aktionen schon länger. Aktuell fördert der Klima- und Energiefonds etwa den Tausch eines Ölkessels gegen eine Pellets- oder Hackgut-Zentralheizung mit bis zu 1.000 Euro, dieser Betrag wurde erst heuer verdoppelt.

„Mit der Förderaktion Holzheizungen und Solaranlagen 2012 des Klima- und Energiefonds setzt Österreich ein deutliches Zeichen für den Klimaschutz“, begrüßt der Vorsitzende des Österreichischen Biomasse-Verbandes, Horst Jauschnegg, die Weiterführung der erfolgreichen Maßnahme des Vorjahres. Das Fördervolumen für einen Kesseltausch wurde verglichen mit 2011 von drei auf fünf Millionen Euro erhöht. Ferner kann sich der Förderwerber über eine Verdoppelung des Zuschusses von 500 auf 1000 Euro freuen. Voraussetzung für den Erhalt ist der nachweisliche Austausch einer Ölheizung durch eine moderne Pellets- oder Hackgut-Zentralheizung in privaten Häusern. Die Aktion läuft bis Jahresende.

Klimafreundlich und günstig heizen
„Bei der Verbrennung von Holz wird nur so viel CO2 ausgestoßen, wie der Atmosphäre zuvor während des Wachstums der Bäume entzogen wurde. Wer in eine Holzheizung investiert, schützt nicht nur die Umwelt sondern profitiert zusätzlich von den günstigen Rohstoffpreisen“, ergänzt Jauschnegg. Bei den erneuerbaren Energiequellen sank der Pelletspreis auf 4,71 Cent/kWh (Frühjahr 2012), der Scheitholzpreis betrug 4,31 Cent/kWh und das Hackgut (3,54 Cent/kWh) kostete genauso viel wie im Vormonat Februar. Der Kostenvorteil der Holzbrennstoffe liegen damit weiterhin über 50% im Vergleich zu Heizöl-Extraleicht (10,36 Cent/kWh).

Im Rahmen der "Sanierungsscheck"-Förderaktion für die thermische Sanierung von Privathäusern wird die Umstellung des Heizsystems ebenfalls gefördert, und zwar mit bis zu 1.500 Euro zusätzlich. Auch auf Länder- und Gemeindeebene gibt es österreichweit Förderungen.

www.propellets.at

www.klimafonds.gv.at

www.biomasseverband.at

derstandard.at

www.faz.net

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