Die Kältewelle hat Frankreichs erreicht. Die Franzosen heizen wie nie. Wegen der Kälte ist das stolze Atomland Frankreich jetzt ausgerechnet auf Strom vom Aussteiger Deutschland angewiesen – und der ist zurzeit nicht gerade billig.
An der Leipziger Strombörse schnellen in diesen klalten Tagen die Strompreise nach oben.                          Foto: EEX
Erstmals in der Geschichte durchbrach der Stromverbrauch in Frankreich die Schallmauer von 100.000 Megawattstunden. Die Atomkraftwerke liefen auf Hochtouren. Und trotzdem reichte der Kraftwerkspark von 58 Reaktoren nicht aus, um den Bedarf zu decken. Industrieminister Eric Besson räumte kleinlaut ein, dass das große Atomland Frankreich ausgerechnet vom Ausstiegsland Deutschland Strom importieren muss.

Frankreich hatte in den 70er Jahren ganz bewusst auf die Kernkraft gesetzt, um energiepolitisch unabhängig zu sein und weniger Öl und Gas einführen zu müssen. Heute kommen drei Viertel des Stroms aus Atomanlagen. Doch mit der Unabhängigkeit ist es trotzdem nicht so weit her. Die Franzosen werden landesweit zum Stromsparen aufgerufen: 19 Grad Zimmertemperatur, das müsse reichen! Doch die guten Ratschläge helfen nicht - von Jahr zu Jahr verbrauchen die Franzosen mehr Strom.

Laut der Energieagentur Ademe sind ein Drittel aller öffentlichen und privaten Häuser mit Elektroheizungen ausgerüstet. In Neubauten liegt der Anteil noch viel höher. 80 Prozent davon sind laut Ademe mit Radiatoren bestückt. Die sind billig und leicht zu installieren.

www.sueddeutsche.de

Leserbriefe, Anmerkungen, Kommentare bitte an redaktion(at)energie-bau.at

ebau newsletter