Deutschland muss zum ersten Mal seit Jahrzehnten Getreide importieren, da es immer mehr auch für Biogasanlagen benötigt wird.
Ein Teil der Getreideernte wie zum Beispiel Weizen und Roggen werdend zu Biokraftstoff E10 verarbeitet.     Foto: ZVG
Der Trend zu erneuerbaren Energie hat auch massive Auswirkungen auf die Lebensmittelversorgung. Bauern planzen vermehrt Mais an, der für die Stromerzeugung in Biogasanlagen benötigt wird. Dieser „Energiemais“ bringt mehr Gewinn, als Weizen oder Roggen für die Mehlerzeugung.

Deutschland muss daher zum ersten Mal, seit 25 Jahren Getreide importieren, da die Erntemenge knapp unter dem Bedarf des Landes liegt, wie die FAZ (Frankfurter Allgemeine Zeitung) berichtete. Die schlechten Wetterbedingungen im Jahr 2011 hatten ebenfalls Einfluss auf die Erntemenge.
Der Ertrag lag laut dem deutschen Statistischen Bundesamt im Jahr 2011 bei 41,5 Millionen Tonnen. Benötigt werden in Deutschland aber rund 44 Millionen Tonnen. Eine Selbstversorgung Deutschlands mit Getreide ist dadurch nicht mehr möglich. Ein Teil der Getreideernte wird zu Biokraftstoff E10 verarbeitet. Weizen und Roggen werden dabei in Bioethanol verwandelt und dem Benzin zugesetzt.

Gleichzeitig steigt auch der Verbrauch der deutschen Mühlen. So verarbeiteten die Müller im vergangenen Wirtschaftsjahr so viel Brotgetreide wie nie zuvor: Zwischen Juli 2010 und Juni 2011 waren dies nach aktuellen Zahlen des Verbands Deutscher Mühlen (VDM) acht Millionen Tonnen Getreide. Im Schnitt konsumierten die Bürger in Deutschland 67,8 Kilo an Mehl, Schrot und Vollkornprodukten.

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