Sehr transparent wird in der Arbeit der staatlich beauftragten Energie-Agentur beschrieben, wie die Ergebnisse zustande kommen.
2040: PKW-Kilometer zu 93 % elektrisch
Den größten positiven Effekt hat jedoch die Umstellung des Antriebs von Pkw von fossil auf batterieelektrisch. Durch die Effizienzgewinne des elektrischen Antriebs können erhebliche Einsparungen im Energieverbrauch erzielt werden, was zusätzlich zur Reduktion der Treibhausgasemissionen beiträgt. Es wird angenommen, dass 93 % der Pkw-Kilometer im Jahr 2040 batterieelektrisch gefahren werden, 1 % mit Wasserstoff sowie 6 % mit klimaneutralen E-Fuels bzw. Biofuels.
Auch Busse fahren elektrisch, nur 1 % mit Wasserstoff
Mit dem H2 (aus Erneuerbaren) wird das nichts. Oder zumindest nicht viel: „Auch bei öffentlichen Verkehrsmitteln im Straßenverkehr erhält man den größten Effizienzgewinn durch die Umstellung des Antriebs der Busflotte auf batterieelektrisch. Es wird angenommen, dass 99 % der Buskilometer im Jahr 2040 batterieelektrisch gefahren werden sowie 1 % mit Wasserstoff“, so die Annahme der Studienautoren.
Annahme wesentlich höherer Sanierungsraten
Optimismus liegt in der Annahme, wonach die thermische Sanierung der Gebäude überaus munter voranschreitet. Sie soll 2,2 % durchschnittlich pro Jahr betragen. In den vergangenen Jahren war man froh, wenn es über 1 % waren. Aktuell liegt sie bei ca. 1,5 % des Gebäudebestandes.
Die modernisierten Gebäude haben infolge der Sanierungen einen durchschnittlichen HWB von 50 kWh/m2a. Dadurch sinkt der durchschnittliche Heizwärmebedarf des gesamten Gebäudebestands von 170 kWh/m2a (Durchschnitt von 2021 und 2022) auf 123 kWh/m2a im Jahr 2040.
Direktstromheizung als Minderheitenprogramm?
Im Modell wird ein Öl- und Gaskesselausstieg zu 95 % beziehungsweise 90 % bis 2040 angenommen, wobei von einem Wechsel von Öl und Gas auf Wärmepumpe, Fernwärme und Biomasse (vor allem Pellets- und Stückholzheizungen) ausgegangen wird. Daraus ergeben sich Anteile von 38 % für Fernwärme, 33 % für Wärmepumpen, 20 % für Biomasseheizungen und 6 % für Elektroheizungen.
Da scheint der Wunsch Vater des Gedankens zu sein: Die teuren Wärmepumpen verlieren gerade wieder an Aktualität, billigere Direktstromheizungen gewinnen an Boden. Diese IR-Panele, elektrische Wand- und, Fußbodenheizungen sind faktisch wartungsfrei, werden aber Franz Angerer, dem Geschäftsführer der Energie-Agentur, traditionell abgelehnt, weil sie im Betrieb zu wenig effizient seien. Doch gerade bei der Annahme einer weitgehenden thermischen Sanierung eignen sich diese Heizungen wegen ihres gut dosierbaren Einsatz sehr gut. Nur 6 % der Umstiege vom Gas/Öl werden den E-Heizungen zugemutet.
Optimistische Annahme der Fernwärme-Anschlüsse
Bei den Schwierigkeiten, die z.B. die Wiener Fernwäme hat, ihre neue Kundschaft rasch zu finden, dürften die 38 % mit FW-Anschluss sehr ambitioniert sein. Derzeit sind es in ganz Österreich 6,6 %.
Die Ausbaukapazitäten nach Einschätzung der Energie-Agentur: Erstaunlich, wie optimistisch man hier ist, wenn man den Gegenwind für Windkraft ins Kalkül zieht, der durch die Länder bläst. Zwischen technischer Kapazität für den Windkraftausbau und realpolitischer Wirklichkeit könnte sich eine Goodwill-Schlucht öffnen.
Die Ergebnisse der Studie finden sie hier:
Energie-Agentur schlägt 5.000 zusätzliche Windräder in Österreich vor