Immer mehr Großbetriebe verringern ihre Netzabhängigkeit und erzeugen sich ihren Strom selbst.

Nachhaltige Flächennutzung: Am Hauptstandort in Leonberg hat GEZE auf mehreren Dächern Photovoltaikanlagen installiert. © GEZE GmbH

Das Unternehmen GEZE, Spezialist für Tür-, Fenster- und Sicherheitstechnik, investierte und investiert in neue Photovoltaikanlage, verteilt auf mehrere Dächer. „Damit baut GEZE seine Unabhängigkeit im Energiebereich aus und setzt weiter auf Nachhaltigkeit. Nach den ersten Monaten in Betrieb zeigt sich bereits eine erkennbare Erhöhung des Anteils erneuerbarer Energien im weltweiten Gesamtverbrauch des Unternehmens“ heißt es in einer Aussendung des Unternehmens.

Große Flächen mit PV sinnvoll nutzen

Am Standort Leonberg in Baden-Württemberg bezieht GEZE bereits seit einigen Jahren ausschließlich zertifizierten Ökostrom, um den eigenen CO2-Fußabdruck zu reduzieren, und konnte so bereits mehr als 4.000 Tonnen CO2-Äquivalente pro Jahr einsparen.

Als nächsten Schritt auf dem Weg zur Energiewende hat GEZE im Dezember 2023 mit der Installation einer Photovoltaikanlage auf den Dächern der Produktions- und Lagergebäude in Leonberg begonnen. Diese großen Dachflächen eignen sich ideal für die Erzeugung von nachhaltigem Strom aus Sonnenenergie. Damit erhöht GEZE seine Unabhängigkeit von volatilen Strompreisen und hohen Netzentgelten und kann gleichzeitig den Anteil erneuerbarer Energien im gesamten Unternehmen steigern.

Pro Tag Strom wie ein Jahresverbrauch eines Hauses

Ende April 2024 wurde der erste Teil der Anlage mit 475 kWp in Betrieb genommen, Mitte Mai folgte der zweite mit 365 kWp. Damit erreicht die Anlage mit 1.977 Modulen eine Gesamtleistung von 840 kWp. Eine erste Bilanz zeigt: Über die sonnenreichen Monate zwischen Mai und September 2024 konnten bereits 230 MWh erzeugt werden.

An guten Tagen kommt die Anlage auf ungefähr 4.500 kWh, was in etwa dem Jahresstromverbrauch eines Einfamilienhauses mit vier Bewohnern entspricht. Der Strom wird nahezu vollständig von GEZE selbst verbraucht. Überschüssige Energie, die an Wochenenden teilweise gewonnen wird, wird in das öffentliche Netz eingespeist.

Weiterer Ausbau der Autarkie in Planung

Zuletzt lag am Hauptsitz in Leonberg der Autarkiegrad im Bereich Energie dank der neuen Photovoltaikanlage im Mittel bei 20 Prozent, wobei im Juli sogar 24 Prozent erreicht wurden. Simulationen schätzen ein Jahresmittel von 12 Prozent. Angesichts dieser Werte ist auch davon auszugehen, dass GEZE den Anteil an erneuerbarem Strom im globalen Gesamtverbrauch im laufenden Jahr deutlich steigern wird.

Dieser Anteil lag zuletzt im Geschäftsjahr 2022/2023 bei ungefähr 52 Prozent. Zukünftig sind zusätzliche Steigerungen zu erwarten, da bereits weitere Dachsanierungen mit Photovoltaikanlagen in Planung sind.

Um das Energiebewusstsein zu schärfen und den Energieverbrauch im Blick zu behalten, wurde ein Energie-Monitoringsystem eingeführt, das neben der Analyse des Energieverbrauchs auch die Umsetzung gezielter Maßnahmen zur Steigerung der Energieeffizienz ermöglicht. Unter anderem betreibt GEZE am Hauptstandort in Leonberg ein Blockheizkraftwerk, das die Gebäude mit Wärme versorgt.

(hst)

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