Der Gesamtenergiebedarf der Flughafen Wien Gruppe belief sich im Jahr 2015 auf 184.086 MWh. Dies soll sich zukünftig ändern: Ein Forschungsprojekt gemeinsam mit der Technischen Universität Wien soll Lösungen zur Energieoptimierung bringen.
Der Stromverbrauch des gesamten Flughafenareals ist mit jenem von Klagenfurt vergleichbar. Foto: Flughafen Wien AG
Das Ziel ist klar: Der Flughafen Wien soll zum effizientesten der Welt werden. Dafür sollen zukünftige Projekte nach energieeffizienten Maßstäben geplant und die rund 100 bestehenden Gebäude optimiert werden. Möglich gemacht werden soll dies über das bisher größte gebäudeübergreifende virtuelle Simulationsmodell in Österreich. Keine leichte Aufgabe für das Projektteam, gilt es, die Standortkomplexität zu berücksichtigen und eine Brücke zwischen Wissenschaft und Praxis zu schlagen. In etwa zwei Jahren soll die virtuelle Flughafenstadt fertig modelliert sein.

Der Flughafen als virtuelle Modellstadt
Informationen von Planern, Nutzern und Bauherren werden mit Messdaten und Erfahrungen aus dem Betrieb bestehender Gebäude verknüpft und in eine virtuelle Modellstadt zusammengefasst. „Die IT- Umgebung ermöglicht erstmalig gewerksübergreifend den Überblick zu behalten und einen energieeffizienten Gebäudebetrieb bei gleichzeitig höchstem Komfort zu erreichen“, fasst TU-Professor Thomas Bednar, wissenschaftlicher Projektleiter, zusammen. 

Langfristig soll das Simulationsmodell Erkenntnisse über die Auswirkungen unterschiedlicher Varianten der Standortentwicklung liefern. Damit wird eine Grundlage für strategische Entscheidungen geschaffen, die neben der Vermeidung von Planungsfehlern auch die nachhaltige Reduktion des Energieverbrauchs sowie die Verbesserung der CO2-Bilanz zum Ziel hat.



Win-Win-Situation
Neben energieeffizienten Lösungen steht für den Flughafen Wien die betriebswirtschaftliche Komponente im Vordergrund. Durch die Reduktion des Energieverbrauchs sowie die Schaffung von Synergien sollen sich wesentliche Einsparungen ergeben. Im Gegenzug erwarten sich die TU-Wissenschaftler einen bedeutenden Impuls für die Weiterentwicklung ihrer Simulationssoftware. Diese wurde bereits im Rahmen des Plus-Energie-Bürohochhauses der TU Wien am Campus Getreidemarkt im 6. Wiener Gemeindebezirk erfolgreich eingesetzt, das als Vorbild für den Flughafen Wien dient.

Schlüsselfaktor Kommunikation
Nicht nur die gewaltige Dimension und Komplexität der virtuellen Stadt stellt die Wissenschaftler der TU Wien vor eine Herausforderung. Auch die Kommunikation ist in diesem Projekt nicht zu unterschätzen. Gilt es doch, eine gemeinsame Sprache zwischen Praxis und Wissenschaft zu finden und rund 20.000 Menschen, die in Hotels, Büros, Shops, Terminals, Logistikunternehmen und vielen anderen Bereichen arbeiten, zu informieren und miteinzubeziehen.

www.viennaairport.com

www.tuwien.ac.at

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