Kommentar von Herbert Starmühler
Herausgeber energie:bau Magazin
Es gibt einen Zusammenhang, ich bin ganz sicher. Je mehr Fahrt die Elektromobilität aufnimmt, desto mehr Umfragen gibt es, die besagen, dass das E-Auto „scheitern wird“ (zuletzt KPMG).
Vor allem in der Automobilbranche sehen viele die Elektromobilität zum Scheitern verurteilt, eine teure Spielerei. Foto: Starmühler
Es ist herzzerreissend: Menschen, die gerade dem Wirtschaftsstudium entwachsen und noch nie ein Elektroauto länger als 10 Minuten gefahren sind, versuchen seriös die Zukunft vorauszusagen. Schnöseln im grauen Berater-Zwirn. Im Hintergrund die Auftraggeber.
Meistens sind es Verlierer, die das Scheitern vorausgesagt haben wollen.
Etablierte Automanager, die noch ein paar Jahre bis zur Pension überbrücken müssen und mit solchen Studien ihre Eigentümer bei Laune halten, Energieversorger, die die Umrüstung zu spät beginnen, Tankstellenketten, die aus der Mode kommen. Oder der Fahrzeughandel.

Der „e6", ein unscheinbarer, fünfsitziger MiniVan vom chinesischen Hersteller BYD, 50.000 Euro netto teuer, aber mit 300–400 km recht alltagstauglich, wird gerade ausgerollt. Und zwar nur an Firmenkunden (die können nämlich rechnen) und nur direkt – also ohne den etablierten Fahrzeughandel damit zu belasten. Klar, dass auch Citroen (derzeit im Elektro-Abseits) oder Fiat oder VW damit keine Freude haben. Wie war das noch mal? Wann werden soundsoviele Fahrzeuge dieser Hersteller elektrisch daherkommen? Die Chinesen liefern aus, die Europäer kündigen an.
Herbert Starmühler

Dr. Herbert Starmühler

Herausgeber energie:bau Magazin

ist Herausgeber dieser Publikation energie-bau.at und verschiedener Fachmagazine im Bereich Technik, Architektur und Energieeffizienz. Als seit Jahren leidenschaftlicher E-Auto-Fahrer und Bezieher eigenen Sonnenstroms ist der Journalist jederzeit für innovative Ideen zu begeistern und holt sich beim Networken gerne Inspiration für neue Projekte.