Die beiden Heizungsspezialisten gehen in der Produktion von Wärmepumpen zukünftig gemeinsame Wege. Neben einer vollautomatischen Blechverarbeitung werden die Produktionskapazitäten für jährlich rund 10.000 Hochleistungswärmepumpen geschaffen. Ab Mitte 2023 sollen die ersten gemeinsam produzierten Wärmepumpen das neue Werk verlassen.
Wärmepumpe als Gamechanger für die Klimawende
Rund 27 % der energetischen Energie wird in Europa durch private Haushalte verbraucht. Die Nutzung von Umgebungswärme aus Luft, Erde oder Grundwasser mittels Wärmepumpen zur Raumheizung und Warmwasserbereitung hat sich seit 2005 fast verfünffacht. Das starke Wachstum war auch in den letzten Jahren ungebrochen. So werden heute in Österreich rund 30.000 Wärmepumpen pro Jahr benötigt - im Jahr 2021 wieder ein Plus von 23%.
Es fehlen Produktionskapazitäten
„Rund 325.000 Wärmepumpen sind derzeit in Österreich installiert. Bei rund vier Millionen Haushalten liegen wir derzeit nicht einmal bei 10 %. Wir gehen davon aus, dass in den kommenden Jahren von einem Marktwachstum von rund 30 % auszugehen sein wird. Getrieben wird diese Entwicklung durch die mediale Präsenz des Themas und natürlich die vielen Förderanreize. In Deutschland und anderen europäischen Ländern sehen wir ähnliche Entwicklungen. Wir gehören mit unserer Technologie im internationalen Vergleich zu den Top-Anbietern. Was es dringend braucht, sind Produktionskapazitäten, so Huemer über die aktuelle Marktentwicklung. „Unser Ziel ist es, möglichst viel an Wertschöpfung und vor allem Entwicklungs-Kompetenz in Österreich zu binden. Wir können in Europa aber auch international mit unseren Lösungen mithalten. Das soll auch in Zukunft so bleiben“, ergänzt der Geschäftsführer von Windhager Roman Seitweger.
Kooperation auf Augenhöhe
Auch wenn die beiden Unternehmen gemeinsam in die Zukunft gehen, so gibt es keine gesellschaftsrechtliche Vernetzung. „Wir haben die Bereiche der Kooperation klar abgesteckt. M-TEC nutzt die neuen Produktionsressourcen in Pinsdorf“, so Stefan Gubi. „Windhager kann durch diese Zusammenarbeit auf unsere Produkte und Lösungen zugreifen“, ergänzt Peter Huemer. Beide Unternehmen werden weiterhin eigenständig am Markt auftreten. Einen Konflikt durch Konkurrenz-Situationen sehen die drei Geschäftsführer nicht. „Wir werden in der kommenden Zeit viel zu tun haben. An AbnehmerInnen und KundInnen wird es aus unserer Sicht nicht mangeln. Vielmehr wird es darum gehen, ausreichend Rohstoffe, Kapazitäten und vor allem Fachpersonal zu bekommen“, zeigen sich alle drei Geschäftsführer zuversichtlich.
100 neue Arbeitsplätze - Arbeitskräfte gesucht
Im neuen Werk sollen in einem ersten Schritt 40 neue MitarbeiterInnen einen Arbeitsplatz finden. Längerfristig gehen die beiden Unternehmen von einem Bedarf von über 100 MitarbeiterInnen aus, da auch M-TEC zur Weiterentwicklung dringend Fachkräfte sucht. Der Markt der erneuerbaren Energie ist eines der Zukunftsfelder. Nicht nur Produzenten, sondern auch die vielen M-TEC- und Windhager Partnerbetriebe suchen händeringend MitarbeiterInnen. „Unsere Installateure können der Nachfrage kaum nachkommen, wir brauchen dringend junge und interessierte Männer, aber vor allem auch Frauen in unserer Branche, sind sich alle drei Geschäftsführer einig. Durch die Bündelung von Kräften gemeinsam mit Windhager kann sich das Unternehmen wettbewerbsfähig aufstellen, um gegen die großen internationalen Player bestehen zu können.
(jst)