In die positiven Reaktionen auf die längst überfällige Zusage zum Sanierungsscheck 2011 mischen sich auch erste kritische Stimmen.
Nachdem sich die Bundesförderung für thermische Sanierung eine kleine und eher unverständliche Auszeit nahm, ist ab März 2011 wieder ein Antrag zum Sanierungsscheck möglich. Die Vereinigung Österreichischer Kessellieferanten (VÖK) zeigt sich allerdings enttäuscht von der konkreten Umsetzung. Elisabeth Berger: "Das große Potential, das in der Modernisierung von Heizungsanlagen liegt, wurde weitgehend ignoriert. Der finanzielle Anreiz bleibt auf € 1.500,- reduziert und die Koppelung an die Sanierung der Außenhülle ist beibehalten worden."

Dies sei völlig unverständlich, da die Erneuerung der Heizungsanlage im Einfamilienhaus rund 30 % an Energieeinsparung  -  bei Einsatz von Hybridlösungen sogar 45 %  - erziele. Durch die thermische Sanierung der Außenhülle  gemäß den Richtlinien der Wohnbauförderung werde mit einer Ersparnis von  30 %  gerechnet, rechnet Berger vor.

Die österreichische Heizungsbranche fordere daher eine Modifikation der Durchführungsbestimmungen, um auch all jenen Haushalten die geförderte Möglichkeit zur Energie- (und Kosten-) einsparung zu bieten, die sich die bis zu 6 x teurere Sanierung der Gebäudehülle (bei gleichem Einsparungseffekt) nicht sofort leisten können, sondern in sinnvollen Schritten vorangehen wollen.

Quelle und Foto: VÖK

Fakten Sanierungsscheck:
Dauer: 2011-2014
Budget: 100 Mio Euro jährlich
Aufteilung: 50% Privathaushalte, 50% gewerblich
Einreichung: 1.3.-30.6. (vor Baubeginn)
Maximalförderung: 5.000 Euro bzw. 20%
Neu: Thermische Sanierung im mehrgeschossigen Wohnbau (einstimmiger Beschluss der Eigentümer)
Neu: Zusatzförderung (max. 1.500 Euro bei Umstieg auf erneuerbare Energieträger)

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