Gab es vor 10 Jahren lediglich 60 Passivhäuser in Österreich, sind es heute bereits 8.500. Der Großteil davon besteht aus Holz, wie aus einer Analyse der internationalen Passivhausdatenbank hervorgeht.
Grund für den hohen Holzanteil ist laut Lang "das Desinteresse der einen und das Interesse der anderen Branche.”
49 Prozent und damit knapp die Hälfte aller Einfamilien-Passivhäuser sind in Leichtbauweise errichtet und verwenden als Hauptbausubstanz Holz. Mit 32 Prozent folgt auf Platz zwei die Massivbauweise. Mischbauweisen kommen aktuell auf 19 Prozent aller Einfamilien-Passivhäuser in Österreich.

Noch höher schätz Günter Lang, Leiter der internationalen Passivhausdatenbank, den Holzanteil im gesamten Passivhausbau ein. Der Grund für den hohen Holzanteil ist laut Lang "das Desinteresse der einen und das Interesse der anderen Branche. Besonders Zimmereien sind von Anfang an dabei gewesen. Viele Baumeister im Massivbau sind heute noch skeptisch. Und der Großteil der Ziegelindustrie steht massiv auf der Bremse". Der Dämmstoffanbieter Saint-Gobain Isover Austria sieht auch in der Vorfertigung, die in der Leichtbauweise möglich ist, einen Grund für den hohen Holzanteil.

Ein weiteres interessantes Ergebnis der Analyse betrifft die regionale Verteilung. So ist hinsichtlich der Bausubstanz ein Ost-West-Gefälle zu erkennen. In den östlichen Bundesländern Wien (57 Prozent Massivbauweise) und Burgenland (48 Prozent) ist der Massivbau stärker vertreten als die Leichtbauweise mit Holz. Kärnten ist mit 70 Prozent Holzanteil bei Passivhäusern der Spitzenreiter im Feld. Auf Rang zwei folgt Salzburg (58 Prozent) vor Oberösterreich (50 Prozent).

Quelle: PassivhouseDatabase.eu
Bild: IG Passivhaus

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