Ein Projektteam rund um das deutsche Fraunhofer-Institut für Bauphysik IBP arbeitet an der Entwicklung einer biodiversen Grünfassade.

Die Grünfassade wirkt sich positiv auf das Mikroklima in Städten aus. Foto: © Fraunhofer IBP

Das Grünfassadensystem soll gezielt einen Lebensraum für heimische Wildstauden, Kräuter und Gräser bilden, der Begleitfauna Nahrung sowie Unterschlupf bietet und zugleich klimaregulierend wirken. Die Pflanzen werden zunächst in der Horizontalen im Gewächshaus vorkultiviert, bis sie eine ausreichende Größe für den Umzug in die Vertikale erreicht haben - nach etwa drei Monaten können sie in das wandgebundene System eingesetzt werden. Die Bewässerung läuft vollautomatisiert über ein Tröpfchenschlauchsystem, das zwischen der Fassade und den Pflanzelementen verbaut ist.

Die Bauzeit für eine über 200 Quadratmeter umfassende „Wilde Klimawand“ auf dem Fraunhofer Campus in Stuttgart-Vaihingen betrug durch das modulare System nur vier Tage, bereits wenige Monate danach hatten sich unter anderem Amseln, Grünfinken, Blaumeisen und eine Vielzahl von wichtigen Bestäuberinsekten wie beispielsweise Wildbienen in den Habitatstrukturen eingenistet, heißt es. Untersucht wird nun, wie durch eine biodiversitätsfördernde Grünpflege die Artenvielfalt auf der Fassade weiter erhöht werden kann und die klimaregulierenden Wirkungen langfristig sichergestellt werden. (cst)

Fraunhofer-Institut für Bauphysik IBP 

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