Künftig können Gemeinden in ganz Österreich mit dem Werkzeug lokale Vorhaben auf ihre klimarelevanten Folgen hin überprüfen.

Aufpassen, wohin man geht! Alle kommunalen Bau-Vorhaben können nun auf Klimafolgen untersucht werden. © Herbert Starmühler

Egal, ob es sich um den Bau einer neuen Schule, das Errichten eines PV-Parks oder die Umgestaltung eines Stadtviertels handelt – alle Vorhaben einer Gemeinde haben Auswirkungen auf das Klima, entweder positive oder negative. Die Österreichische Energieagentur gibt Gemeinden mit dem „klimaaktiv Gemeindetool“ künftig ein Tool an die Hand, mit dem sie auf einfache und praktische Art sämtliche Projekte vorab einer Klimarelevanz-Prüfung unterziehen können.

Ampelsystem bewertet Vorhaben

Mithilfe eines Kriterienkatalogs können Fragen zu einem Vorhaben beantwortet werden, ein Ampelsystem bewertet danach die konkreten klimarelevanten Folgen und stuft etwa die CO-Relevanz eines Vorhabens ein. Ebenso zeigt das Tool auch mögliche positiven Auswirkungen auf das Klima auf und gibt eine Einschätzung über das Potenzial der Maßnahme ab, etwa, ob der Klimanutzen noch vergrößert werden könnte.

Prüfung kann durch Gemeinde-Mitarbeiter:innen erfolgen

„Das Besondere an dem Klimatool ist, dass es keine besonderen Vorkenntnisse braucht, um es zu bedienen“, erklärt Projektleiter Heimo Bürbaumer, Senior Expert in der Österreichischen Energieagentur. „Gerade in kleineren Gemeinden fehlen oft die Ressourcen für Expert:innen mit Fachwissen zu CO2-Bilanzen. Das Tool kann hingegen von jedem Sachbearbeiter und jeder Sachbearbeiterin einfach bedient werden und man erhält eine valide Aussage darüber, welche Folgen für das Klima ein konkretes Gemeindevorhaben hat.“

Gemeinden besonders wichtig für Erreichen der Klimaziele

Franz Angerer, Geschäftsführer der Österreichischen Energieagentur: „Gerade Gemeinde kommt eine besondere Rolle zu, wenn es um das Erreichen von Klimazielen oder das Gelingen der Energiewende geht. Denn sie sind es, die den konkreten Alltag und die Lebenswelt ihrer Bewohner:innen gestalten. Umso wichtiger ist es, sämtliche Vorhaben auf lokaler Ebene schon in der Planungsphase einer Beurteilung in Hinblick auf klimarelevante Auswirkungen zu unterziehen.“

In Niederösterreich entwickeltes Tool steht nun österreichweit zur Verfügung

Das Klimarelevanztool wurde ursprünglich von der Energie- und Umweltagentur Niederösterreich (ENU) für Gemeinden in Niederösterreich konzipiert. Im Rahmen eines offiziellen Termins wurde das Tool von ENU und Stadt Krems, die das Tool als erste Stadt fix in ihre Planung integriert hat, an die Österreichische Energieagentur übergeben. Dort steht es künftig als „klimaaktiv Gemeindetool“, als eines der Angebote der bundesweiten Klimaschutzinitiative klimaaktiv, für sämtliche interessierten Gemeinden in ganz Österreich (bis zu 50.000 Einwohner:innen) zur Verfügung. Für größere Städte ist eine eigene Weiterentwicklung des Tools geplant.

Jede Gemeinde erhält von klimaaktiv bei Interesse dieses kostenfreie Tool sowie hilfreiche Informationen zum Test und zur Einführung in der eigenen Verwaltung.

Tool zum Download

Zur Zeit ist das Tool über die Seite der Energie- und Umweltagentur NÖ zu erhalten, einfach das Excel downloaden.
https://www.energie-noe.at/klimatool

Das Tool ist gemeinsam mit der Stadt Krems entwickelt worden und mittlerweile in mehreren NÖ Gemeinden im Einsatz. Nutzung und Weitergabe des Tools ist ausschließlich Gemeinden vorbehalten. Das Tool ist kostenfrei.

Kontakt:
Dr. Heimo Bürbaumer
Österreichische Energieagentur
Mariahilfer Straße 136, 1150 Wien
E-Mail: heimo.buerbaumer@energyagency.at

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