An der Schweizer ZHAW Zürcher Hochschule für Angewandte Wissenschaften entwickelte Carbonbeton-Platten wurden erstmals im Hochbau eingesetzt.

Bei Bedarf könnte das Innovationslabor ausgebaut oder mit wenig Aufwand zerlegt und für ein anderes Bauwerk wiederverwendet werden. Foto: © ZHAW

Die Carbonfaser-verstärkten Betonplatten werden mit biobasiertem Kohlenstoff aus nachwachsenden Rohstoffen wie Algen oder Cellulose produziert - 90 Prozent des Materials sind wiederverwertbar. Die vorgespannten Carbonfasern absorbieren dabei die Zugkräfte, der Beton den Druck und die quer wirkenden Kräfte. Die Platten sind im Vergleich zu herkömmlichen Materialien drei- bis viermal dünner, ohne dabei an Tragfähigkeit zu verlieren, heißt es. Sie können industriell hergestellt und maßgeschneidert zugeschnitten werden, außerdem rosten sie nicht.

In Winterthur wurde das so genannte „Innovationslavor“, ein 120 Quadratmeter großer Pavillon, mit dem flexiblen System gebaut: Die Carbonbeton-Platten werden in der Fabrik gefertigt, verarbeitet und zugeschnitten, durch Stecksysteme lassen sie sich noch in der Fabrik zu Bauelementen zusammenfügen und auf der Baustelle montieren. Die Verbindungen bestehen nur aus den Platten selbst und herkömmlichem Mörtel, kommen also ohne Kleber oder Stahlbauteile aus. Nun wird an Optimierungen für Schall- und Brandschutz sowie speziellen Konstruktionen für einen erdbebensicheren Gebäudekern oder großflächige Deckenverbindungen geforscht. (cst)

ZHAW Zürcher Hochschule für Angewandte Wissenschaften 

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