Einbrüche im Wohnungs- und Projektbau sowie mangelnde Impulse im Bereich der Infrastruktur haben der österreichischen Zementindustrie 2009 einen Umsatzrückgang von 45 Millionen Euro beschert. Neue Wachstumsimpulse sollen jetzt durch den Einsatz von Beton als Energiespeicher kommen.
Beispiel dafür, wie kreativ Architekten Beton einsetzen: Das Loisium in Langenlois. <br />


„Die Entwicklung des vergangenen Jahres hat unserer Industrie stark zugesetzt, 2010 ist zur Zeit nicht seriös abschätzbar. Wir rechnen frühestens im nächsten Jahr mit einem Ende der Talfahrt“, erklärt Mag. Rudolf Zrost, Vorstandvorsitzender der Vereinigung der österreichischen Zementindustrie (VÖZ) die angespannte Situation.

Die Industrie will deshalb nun weiter in die Forschung investieren und innovative Einsatzmöglichkeiten für den Baustoff weiterentwickeln: „Bauteile aus  Beton eignen sich als Energiespeicher und können in hervorragender Weise zum Heizen und Kühlen von Gebäuden eingesetzt werden“, erläutert Felix Friembichler, Geschäftsführer der VÖZ, eines der Vorhaben.

In den letzten Jahren konnte durch bessere Wärmedämmung auch die Energieeffizenz von Gebäuden signifikant erhöht werden, mit nicht immer positiven Folgen: In vielen Fällen muss heute für die Kühlung mehr Energie aufgewendet werden als für die Beheizung. „Um den Energiebedarf von Gebäuden künftig weiter zu senken brauchen wir neue, kreative Baukonzepte. Unverzichtbar ist dabei der Einsatz des Baustoffes Beton als Wärme- und Kältespeicher“, erklärt Friembichler.

Die Österreichische Zementindustrie hat sich das Ziel gesetzt, diese Technologie binnen fünf Jahren als Stand der Technik zu etablieren. In diesem Zeitraum werden jährlich 250.000 Euro für Forschungs-, Ausbildungs- und Lobbyingzwecke zur Verfügung gestellt. Ein erstes Forschungsprojekt wurde in der Programmschiene „Haus der Zukunft“ bereits zur Förderung eingereicht.

Um Entwicklungen in diese Richtung zu forcieren, starten die Verbände Österreichs, der Schweiz und Deutschlands außerdem einen internationalen Innovationswettbewerb. Von der Ausschreibung des Innovationspreises „Energiespeicher Beton“ erwartet sich die Industrie eine Dokumentation des aktuellen Kenntnisstands zur Nutzung des Energiespeichers Beton. Der Preis wird für realisierte, beziehungsweise in Bau befindliche Gebäude vergeben und soll  helfen, weiterführenden Forschungs- und Ausbildungsbedarf zu ermitteln.

Die Auslobung dieses Preises erfolgt mit Unterstützung des Bundesministeriums für Verkehr, Innovation und Technologie (BMVIT), der Österreichischen Gesellschaft für Umwelt und Technik (ÖGUT), der Austrian Construction Technology Platform (ACTP), sowie der deutschen und schweizerischen Betonindustrie. „Es ist uns ein besonderes Anliegen länderübergreifend zu arbeiten, denn der Klimaschutz kennt auch keine Grenzen“, so Friembichler.Quelle: www.zement.at
Foto: Hamster 28

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