Wissenschafter am Zentrum für Sonnenenergie- und Wasserstoff-Forschung Baden-Württemberg (ZSW) haben mit 20,1 Prozent Wirkungsgrad bei Dünnschicht-Solarzellen einen neuen Weltbestwert aufgestellt. Die neuartige Solarzelle aus Kupfer-Indium-Gallium-Diselenid (CIGS) wurde an dem Stuttgarter Institut entwickelt und soll mittelfristig die Wirtschaftlichkeit der Dünnschichtphotovoltaik deutlich verbessern.


"Bei unserem Rekord handelt es sich nicht nur um einen Rekord für CIGS-Solarzellen, sondern für Solarzellen in Dünnschichttechnik generell", freut sich Dr. Michael Powalla, Mitglied im ZSW-Vorstand und Geschäftsbereichsleiter Photovoltaik. "Der Wirkungsgrad ist ein Ergebnis kontinuierlicher und systematischer Forschung, die vom Bundesumweltministerium und dem Wirtschaftsministerium Baden-Württemberg seit vielen Jahren unterstützt wird“, so Powalla weiter.

Die Fläche der Weltrekordzelle beträgt 0,5 Quadratzentimeter. Hergestellt wurde sie in einer eigens entwickelten CIGS-Laborbeschichtungsanlage mit modifiziertem Simultanverdampfungsprozess. Sie besteht aus einer halbleitenden CIGS-Schicht sowie Kontaktschichten und ist insgesamt nur rund vier tausendstel Millimeter dick.

Ihr höherer Wirkungsgrad verbessert die Stromausbeute und somit auch die Rendite von Photovoltaik-Anlagen. "Der Weg zur industriellen Anwendung ist jetzt der nächste Entwicklungsschritt", so Michael Powalla. Es werde aber noch einige Zeit dauern, bis die Erhöhung des Wirkungsgrades der CIGS-Zellen kommerziell umgesetzt werde kann.

Marktübliche CIGS-Module verfügen derzeit über einen durchschnittlichen Wirkungsgrad von zehn bis zwölf Prozent. Die neue Bestleistung zeigt das große Potenzial der CIGS-Technik für eine kostenreduzierte, effiziente Photovoltaik. Michael Powalla geht davon aus, dass in den nächsten Jahren Wirkungsgrade von 15 Prozent auch im kommerziellen Modul erzielt werden können.Quelle: ZSW  
Bild: Ersol Solar Energy AG

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