Die Architektur stammt von der Arbeitsgemeinschaft AllesWirdGut Architektur (Wien/München) & Hertl.Architekten (Steyr), der Auftraggeber ist das IPM Immobilien Projekt Management Düsseldorf GmbH.
Der Entwurf, der aus 46 Vorschlägen ausgewählt wurde, verbindet ressourcen-effiziente Planung mit sozialem Mehrwert und zeugt von dem gelungenen Zusammenspiel einer sich seiner Verantwortung bewussten Bauherrenschaft der öffentlichen Hand - nämlich der Stadt Düsseldorf - mit Architektinnen, die Nachhaltigkeit und Zukunftsfähigkeit in allen Details ihrer Planung mitdenken.
Durch vier ineinander verschränkte Quader in Holzhybrid-Bauweise, gelingt mit der formalen Gestaltung des Hochhauses das Kunststück, ein großes Bauvolumen in ein schlankes, ästhetisches Ensemble zu übersetzen.
Der Entwurf für den Neubau gründet auf einer durchlässigen öffentlichen Sockelzone und gliedert die in der Ausschreibung geforderte große Baumasse in einen schlanken Turm aus vier ineinander verschränkten Quadern.
Grüner Sockel lädt zum Verweilen ein
Ein „grüner Sockel“ verbindet Moskauer Straße und IHZ-Park. Ein Einschnitt in diesem in Relation zu den umliegenden Häusern bewusst niedriggehaltenen Bauteil markiert den zum Park hin orientierten Haupteingang. Die intensive Begrünung von Fassade und windgeschütztem Sockelzonendach laden zum Durchqueren und Verweilen in der kleinen Stadtoase ein.
Oberhalb des Sockels befinden sich ein Konferenzzentrum, die technischen Abteilungen sowie die (eigens erschlossene) Verkehrs- und Tunnelleitzentrale. Als Verpflegungs- und Erholungsbereiche verbinden die darüberliegenden Geschoße – eine Cafeteria mit großer Terrasse und eine Work-Life-Balance-Ebene – die öffentlichen Zonen mit den Büroetagen. Diese strukturieren sich in jeweils zwei flexibel nutzbare Büroeinheiten (Business Clubs), die um dreigeschoßige Wintergärten und Meetingräume kreisen.
Lokale Energie-Potentiale ausnutzen
Das Klima- und Energiekonzept des Gebäudes sieht die Nutzung lokaler Potenziale aus regenerativen Quellen mittels Photovoltaikanlagen, Regenwasserspeicher, Betonkernaktivierung, Geothermie sowie ergänzender Nahwärme und -kälte vor. Ebenfalls im Sinne der angestrebten positiven Gebäudebilanz werden sämtliche Ebenen des Turms als Holz-Beton-Tragwerk ausgestaltet.
Auch die Hybridbauweise der Decken stellt durch einen hohen Vorfertigungsgrad und kurze Transportwege eine ressourceneffiziente Lösung dar. Die individuell entwickelte Zickzackfassade mit Photovoltaik- und dezentralen Lüftungselementen kombiniert passive Verschattung im Sommer und solare Energiegewinnung im Winter.
Klimaresiliente und windresistente Baumarten
Das Begrünungskonzept für das Technische Verwaltungsgebäude sieht klimaresiliente und windresistente Baumarten genauso wie farbenintensive Gräser und dichtwachsende Kletterpflanzen vor und verschränkt das Gebäude von Hof bis Dachterrasse mit seiner Umgebung. Entlang der Erdgeschoßzone spannt sich der Freiraum von der Moskauer Straße bis zum Park und öffnet sich dort zu einem großzügigen öffentlichen Platz mit Aufenthaltsbereichen, Wasserspielen und lockeren Baumgruppen.
Projektdaten:
Architektur: AllesWirdGut Architektur & Hertl.Architekten Auftraggeber: IPM Immobilien Projekt Management Düsseldorf GmbH
Wettbewerb: 09.2022 – 1. Preis Geplante Fertigstellung: 2029 BGF: 93.300 m2
Team Wettbewerb:
AllesWirdGut: Michal Stehlík, Ondřej Stehlík Hertl.Architekten: Antonia Forster
Tragwerksplanung, Bauphysik, Nachhaltigkeit: FCP Fritsch, Chiari & Partner ZT GmbH HKLS, Elektro: ZFG-Projekt GmbH, Baden
Brandschutz: Müller bbm München
Energieberatung: Transsolar Klima Engineering, München
Landschaftsarchitektur: DnD Landschaftsarchitektur ZT, Wien Fassadenberatung: knipperschelbig, Stuttgart
Holzbau: CREE, merz kley partner, Dornbirn
Visualisierung: bloomimages, Hamburg
Illustrationen: AllesWirdGut Architektur & Hertl.Architekten Modell: mattweiss, Wien
Webseite AllesWirdGut.
Webseite hertl.architekten.
(hst)