Der durchschnittliche Verkaufspreis hat sich in fast allen Bundesländern Österreichs seit 2019 mehr als halbiert.

Vera Woschnagg, CEO und Gründerin der Austria Real. Foto: Austria Real_Fischer

Während sich laut einer Studie des Immobilien-Vermittlers Austria-Real die Wohnungspreise in Wien und Niederösterreich um 14 bzw. 10 Prozent seit 2021 erhöht haben, sind Hotelsderzeit günstig zu haben. Der Markt scheint mehr als nur einen Dämpfer bekommen zu haben. Offenbar haben Pandemie und Inflation dden Beherbnerungsbetrieben stark zugesetzt.

Das sind jedenfalls die Ergebnisse zweier Studien, die das Wiener Immobilienvermittlungsunternehmen Austria Real anlässlich seines 10-jährigen Bestehens in Auftrag gegeben hat. Mit Ausnahme der Steiermark, wo die Verkaufspreise gestiegen sind, hat sich der durchschnittliche Verkaufspreis in allen Bundesländern seit 2019 mehr als halbiert.

Umsatz der Hotel-Transaktionen haben sich halbiert

In der Studie wurden 571 Transaktionen von Beherbergungsbetrieben in Österreich im Zeitraum Jänner 2019 bis Juli 2022 untersucht. Die Analyse zeigt, dass in Tirol die meisten Verkäufe stattfanden und hier, gemeinsam mit Vorarlberg, auch die höchsten Preise erzielt wurden. Der Spitzenpreis im Hotelsegment lag im Betrachtungszeitraum bei 45 Millionen Euro (Austria Trend Hotel Ananas, Wien).

Bildschirmfoto_2022-10-03_um_16.18.25.png
Hotel-Transaktionen laut Grundbuch: Die Preise nahmen tendenziell ab. Tabelle: Austria Real

 

Investoren haben sich aus dem Hotelmarkt zurückgezogen

Vera Woschnagg, CEO und Gründerin der Austria Real GmbH dazu: „Die Transaktionsvolumina sind in den Coronajahren deutlich zurückgegangen, was natürlich wenig überraschend ist, zumal sich Investoren aus dem Hotelmarkt durch den massiven Rückgang der Buchungen in den Lockdownzeiten zurückgezogen haben. Die Anzahl der Transaktionen hat sich inzwischen erholt, die Kaufpreise allerdings nicht.“ 

Rückgang der Hotel-Verkaufspreise um 30 bis 50 Prozent

Es seien 2021 zwar wieder annährernd gleich viele Betriebe verkauft worden wie 2019, dies jedoch zu weit niedrigeren Verkaufserlösen: „Die Transaktionsvolumina haben sich fast überall um 30 Prozent verringert, in manchen Bundesländern sogar halbiert“, so Woschnagg weiter. „Für Investoren heißt das, es wäre jetzt ein sehr günstiger Zeitpunkt, Preise zu verhandeln.“

Bildschirmfoto_2022-10-03_um_13.12.59.png
Preisverteilung von Beherbergungsbetrieben in Österreich: Der Markt umfasst mehere interessante Kategorien. Tabelle: Austria Real
                                                               
Im Gegensatz zu den Verkaufseinbrüchen in den anderen Bundesländern ist das Preisniveau bei Hotelverkäufen in Oberösterreich konstant geblieben, in der Steiermark sogar gestiegen. Dieser Trend lässt sich so erklären, dass in beiden Bundesländern der Umbau von Hotelimmobilien zu Wohnhäusern stark gefördert wird. Auch wenn die Anzahl der Transaktionen in Oberösterreich und in der Steiermark überschaubar ist, handelt es sich hier um einen sehr konstanten Markt.

Investoren sind hauptsächlich Österreicher

Auch über die Herkunft der Hotelkäufer gibt der Marktbericht Aufschluss: „Die meisten Investoren sind in Österreich ansässig. Das Bild in der Öffentlichkeit ist aber möglicherweise ein anderes, weil natürlich ausländische Hotelkäufer ein größeres mediales Interesse wecken“, erklärt Vera Woschnagg. „Dabei haben laut Studie nur 13 Prozent der Käufer einen Wohn- oder Firmensitz im Ausland. Die meisten ausländischen Investoren kommen aus Deutschland oder den Niederlanden.“

Bildschirmfoto_2022-10-03_um_13.18.27.png

Top 10 Hotelverkäufe – in Österreich:  Die Hoteltransaktionen mit den höchsten erzielten Verkaufspreisen in ganz Österreich im Betrachtungszeitraum 2019 – 1. HJ 2022 fanden vorwiegend in den Bundesländern Wien, Tirol und Niederösterreich statt. Tabelle: Austria Real

 

Die detaillierten Marktberichte finden Sie zum Download hier:

 

Leserbriefe, Anmerkungen, Kommentare bitte an redaktion(at)energie-bau.at

ebau newsletter