Das Haus, umrankt von einer Pflanzenfassade, entstand kürzlich im Wiener Villenviertel.

Impossanter Bau im Hietzinger Villenviertel. Foto_Hertha Hurnaus│Berger+Parkkinen Architekten

Die Terra Mater Factual Studios sind eine Filmproduktion, die sich international einen Namen mit Naturfilmen machte. Die österreichisch-finnischen Architekten BERGER+PARKKINEN wurden mit der Planung der Reorganisation und Erweiterung des Unternehmen-Standortes in Wien-Hietzing beauftragt. Vor kurzem wurde der Neubau fertiggestellt.

Terra Mater arbeitet in Wien in einer historischen Jugendstilvilla mit Nebengebäuden. Die Villa wurde in den späten 1980er Jahr erweitert, und erhielt im Jahr 2003 ein gläsernes brückenartiges Eingangsbauwerk und einen Besprechungskubus zum Garten.

Terra Mater Schnitt Berger Parkkinen

Ziel der Neuadaption war es, dem weiter gewachsenen Personalstand zu entsprechen und zugleich die große technische Infrastruktur der Filmproduktion ins Gebäude aufzunehmen. Im Sinne der Nähe zur Natur wollte man vor allem dem Anspruch der Organisation an Nachhaltigkeit und Innovation gerecht werden.

Terra Mater Hertha Hurnaus04


So entstand ein neuer Pavillon mit Büros und Besprechungsräumen, eine Reorganisation des Einganges mit Mitarbeiter*innen-Lounge sowie eine von außen unerkennbare Kältezentrale für die in der Filmtechnik erforderlichen Server. Da der Neubau aus Massivholz entwickelt wurde, stellte dabei die Integration der umfassenden technischen Installationen eine besondere Herausforderung dar. Die Position am Grundstück gewährleistet auch, dass der imposante „Hausbaum“ im Garten seine Wirkung behält.

Im Sinne der Nachhaltigkeit wurde das gesamte Gebäude-Ensemble auf dem baumbewachsenen und landschaftsarchitektonisch ausgestalteten Grundstück inmitten der Hietzinger Villenlandschaft in neuer Interpretation fortgeschrieben.

Im Zusammenspiel von Bauaufgabe, Bauherr*innen und innovativem Planungsansatz ist es dem Architekturbüro BERGER+PARKKINEN bei dem Projekt Terra Mater gelungen, das Thema Nachhaltiges Bauen auf dem Stand unserer Zeit ganzheitlich umzusetzen.

Die Komposition

Der zweigeschossige Holzneubau schließt an die bereits bestehende Erweiterung an und entwickelt so eine umfassende Präsenz im Garten. Dies wird durch zwei klare Strukturen erreicht: Der konstruktive Holzbau als raumbildendes Element und die umgebende Hülle in Form der metallenen Rank-Konstruktion. Obwohl beide Strukturen generell autark funktionieren, nehmen sie in ihrer Rhythmisierung und Dimensionierung auf das gemeinsame Grundraster Bezug.

Der Anspruch an eine dauerhaft flexibel, unterteilbare Raumstruktur bei gleichzeitig sinnvoller Integration der Gebäudetechnik führte zu einer klaren Tektonik der Holzstruktur. Der Innenraum ist geprägt von der sichtbaren Holzkonstruktion, den Holzwänden und Holzdecken; die Holzoberflächen wurden weißlich lasiert, wodurch die Wahrnehmbarkeit der durchgrünten Freiräume nochmals eine Steigerung erfährt.

 

Terra Mater innen web F Herta Hurnaus

Die Rank-Konstruktion umwebt das Gebäude allseits, wobei die geometrisch-ornamentale Ausformung der Konstruktion dem Gebäude seine Eigenständigkeit verleiht. Die Erscheinung der Struktur steht mit dem Bewuchs durch Rank und Kletterpflanzen im Dialog. In naher Zukunft wird das Haus in voller Höhe bewachsen sein.

Durch die Wahl der Bepflanzung ist auch langfristig ein zyklischer Wandel in der Erscheinung des Hauses im Einklang der Jahreszeiten gewährleistet.

Website Büro Berger Parkkinen.

 

Leserbriefe, Anmerkungen, Kommentare bitte an redaktion(at)energie-bau.at

ebau newsletter