Teresa Mai hat es nicht mehr weit bis zur magischen Zahl: Bald wird die Niederösterreicherin das 100-ste Tiny House ausgeliefert haben. Dazu führten wir mit Teresa ein Interview. Denn es ist schon erstaunlich, wie erfolgreich man mit den kleinen Häuschen sein kann. Der Rückzug ins Simple, Kleine, Überschaubare hat eben auch bestechende Vorteile, was Umwelt und Energie- und Ressourcenverbrauch betrifft.
Dieses Video ist Teil eines Themenschwerpunktes von holzmagazin.com, in dem die verschiedenen Perspektiven dieses interessanten Wohnbau-Bereiches beleuchtet werden. Hier finden Sie das.
Dennoch ist offenbar auch die Nachfrage nach größeren Tinys vorhanden – Teresa Mai spricht am Ende des Video-interviews davon.
Und so gibt es dazu die Neuigkeit aus Gutenstein (NÖ), das Modulhaus von Wohnwagon. Diese „erwachseneren“ Tinys bietet sie in Standardkonfektionsgrößen von rund 50 bis 100 Quadratmetern an. Also nunmehr deutlich familientauglicher und coronaresilienter sozusagen.
Die Grundrisse zeigen, zusammen mit den empfohlenen Aussenanlagen wie Gemüsebeete die schon vorhandene Großzügigkeit der Häuser.
Jeder und jedem das eigene Haus
Dennoch bleibt bestehen, dass die Anfertigung individuelle Vorlieben zulässt: Auf der Website liest sich das so: „Unsere WOHNWAGON Modulhäuser werden individuell geplant und gefertigt. Die Grundlage: Unser bewährtes Modulhaus System. Die Module sind in 6 m, 8 m oder 10m Länge verfügbar und haben immer eine Breite von 3,4 m.“
Das energetische Konzept geht mit dem Autarkiebestreben des Unternehmens einher. Gedämmt werden die Wände mit Schafwolle, „seit Jahren unser Lieblingsmaterial, wenn es um die Dämmung von Bauwerken geht.“ Wieso? „Schafwolle weist nicht nur sehr gute Wärmeeigenschaft auf und schützt damit vor Hitze und Kälte, sie reguliert auch die Luftfeuchtigkeit, bindet Schadstoffe und ist zudem auch als zertifiziertes Dämmmaterial sehr nah an seiner ursprünglichen Form: Keine Bindemittel oder Trägernetze, die Schafwolle wird nur gewaschen, mit einer besonderen Laserbehandlung, die die Firma ISOLENA entwickelt hat, gegen Schädlinge geschützt und dann mittels Nadelfilzmethode in Matten geformt, also NUR Wolle.“ Terasa Mai hat ja nun auch schon jahrelange Erfahrungen (siehe auch das Interview).
Die Außen-Wände bestehen aus Vollholz-Wandelementen. Das Kreuzlagenholz bietet eine stabile Grundkonstruktion für die WOHNWAGON Modulhäuser, sorgt für ein gutes Raumklima und erreicht sehr gute Wärmedämmwerte und schützt auch vor Überhitzung im Sommer. Ein heikler Punkt vieler kleiner Häuser, die beim Wandaufbau zugunsten des Innenraums soaren.
Die Innenwände fertigen die Niederösterreicher aus Massivholzplatten, die sie als tragende Struktur für dein Modulhaus verwenden. Sie dienen eben auch gleich als Innenwand. Sie wird geschliffen und mit einer Naturfarbe auf Sojabasis weiß gestrichen oder kann auch in der natürlichen Holzoberfläche belassen werden. An Zwischenwänden oder in den Rundungen kommt Lehmputz zum Einsatz: „Ebenfalls ein genialer Naturbaustoff mit unglaublich geringer Herstellungsenergie, mit dem nochmal schöne Design- und Farbakzente gesetzt werden können. Das schafft ein Raumklima zum Wohlfühlen!“
Über die Frage der Autarkie, der Heizung und der rechtlichen Fragen siehe obiges Interview bzw. das Dossier im holzmagazin.
Hier so viel: Für die Versorgung mit Wärme und Warmwasser gibt es zwei Optionen:
Solar-Holz-Zentralheizung mit bis zu 100 % Autarkie
Eine wassergeführte Holzheizung liefert nicht nur Wärme, durch die Wasserführung wird diese Energie auch in einem Pufferspeicher gespeichert und kann später an den Raum abgegeben werden. Warmwasser: Im Sommer liefert die Sonne die Energie für deinen Warmwasser-Boiler. Im Winter erhitzt der Holzofen das Warmwasser, „so sparst du eine Menge Strom und kommst deinem Ziel der vollautarken Versorgung noch einen Schritt näher.“ (Website)
Einfache-Holz-Heizung mit max. 90 % Autarkie
Eine einfache Holzheizung mit Warmluftverteilung und der Möglichkeit zu Kochen. Verschiedene Ofenmodelle (im Idealfall mit Speicherfunktion) können hier zum Einsatz kommen. Wichtig zu wissen: Der Ofen wärmt zwar den Raum, erzeugt aber kein Warmwasser. „Wenn du über einen Stromanschluss verfügst, kann der Warmwasserboiler natürlich über das Stromnetz betrieben werden, das braucht aber ca. 1 kWh pro Tag. Wenn dein Ziel 100% Autarkie sind, ist diese Variante also nicht das Richtige für dich.“ (Website Wohnwagon).
Website wohnwagon.