Baustoffindustrie fehlen 390 Millionen

11 Prozent betrug der Umsatzrückgang für die Betriebe der Stein- und keramischen Industrie im vergangenen Jahr insgesamt. 2009 lag ihr Umsatz bei 3,2 Milliarden Euro und damit um 390 Millionen Euro niedriger als im Jahr zuvor. Einziger Lichtblick 2009: der Sanierungsscheck, der ein Investitionsvolumen von 485 Millionen Euro im privaten Wohnbau auslöste.  

„Wir hatten im letzten Jahr mit zum Teil signifikanten Nachfragerückgängen bei Baustoffen zu kämpfen“, erklärt dazu beispielsweise Heimo Scheuch, Vorstandsvorsitzender der Wienerberger AG dem Branchenblatt Bauzeitung. „Die größte Enttäuschung war dabei sicherlich der nordamerikanische Markt, der bereits seit 2006 zurückgeht und 2009 mit weiteren Umsatzeinbußen von 36 Prozent auf 149 Millionen Euro deutlich unter unseren Erwartungen geblieben ist.“

Wie Wienerberger kämpfen derzeit viele Betriebe mit der schleppenden Nachfrage. Etwas weniger betroffen sind nur die baustofferzeugenden Unternehmen mit einem Umsatzrückgang von 9,5 Prozent und die Hersteller von Beton-Fertigteilen mit einem Minus von 10 Prozent. Stärker trifft es dagegen Industriezulieferer (-16,1%), die Zementindustrie (-16 %) und die Erzeuger von Transportbeton (-12 %).

Die Erwartungen für 2010 sind deshalb vorerst verhalten: „Ich gehe davon aus, dass wir in den meisten Märkten das Schlimmste überstanden haben“, meint Wienerberger-Chef Scheuch, „Aber wann und in welchem Umfang der Aufschwung kommt, wage ich heute noch nicht zu sagen.“

Manfred Asamer, Obmann des Fachverbands Steine und Keramik, fordert deshalb von der Regierung weitere Wirtschaftsimpulse wie die Fortführung der Förderaktion für thermische Gebäudesanierungen: „Die Aktion 2009 hat über höhere Steuereinnahmen dem Finanzminister sogar mehr Geld gebracht als gekostet“, argumentiert Asamer für eine Fortführung.

Quelle: Bauzeitung

Foto: Wienerberger