Nach der Klimakonferenz in Paris müsse die Politik Taten zur Energieoptimierung von Gebäuden setzen, wurde im Rahmen einer Pressekonferenz zum Thema gefordert.
Mehr Fördermittel und die Einführung einer CO2-Steuer würden sich positiv auswirken, heißt es. Foto: pixabay.com
Das Paris vereinbarte Klimaschutzabkommen sieht vor, die globale Erwärmung soweit wie möglich unter zwei Grad zu halten und alles zu unternehmen, damit sie 1,5 Grad nicht übersteigt. Der Gebäudesektor spiele dabei für Österreich eine Schlüsselrolle, so Passivhaus Austria, Ökologie-Institut, ÖGNB, Energieinstitut Vorarlberg, Umweltdachverband und GLOBAL 2000 in einer Aussendung zur gemeinsamen Pressekonferenz: Der Raumwärmeverbrauch müsse um mindestens 30 % bis 2030 und 50 % bis 2050 reduziert werden, wenn der vollständigen Umstieg auf erneuerbare Energie geschafft werden soll.

„Bis spätestens 2050 muss der Umstieg auf 100 % erneuerbare Energie gelingen, dazu ist es notwendig, den gesamten Gebäudebestand thermisch zu sanieren“, so Johannes Wahlmüller, Klimasprecher von GLOBAL 2000.“ Wir müssen jetzt die Anstrengungen drastisch erhöhen, mehr Fördermittel bereitstellen und sicherstellen, dass Öl- und Gasheizungen bei Neubauten in Zukunft nicht mehr zur Anwendung kommen.“ Auch Bernhard Zlanabitnig, Leiter des EU-Umweltbüros im Umweltdachverband, fordert eine Steigerung der Energie-Effizienzmaßnahmen im Gebäudebereich. Zusätzlich sei eine ökologische Steuerreform vonnöten, die neben der Förderung erneuerbarer Energien umweltschädliche Subventionen beseitige: „Die Einführung einer CO2-Steuer hätte sowohl lenkende Wirkung als auch positive Auswirkungen auf den Staatshaushalt.“

Robert Lechner, Leiter des Österreichischen Ökologie-Instituts und Vorsitzender der Österreichischen Gesellschaft für Nachhaltiges Bauen ÖGNB, benennt die österreichweit sofort anwendbaren Qualitätskriterien von klima:aktiv als notwendigen neuen Mindeststandard für die Bauordnung. Bei Fördermodellen muss sofort ambitionierter gedacht werden: „Im Neubau erfüllen hocheffiziente Gebäude in Passivhaus-Qualität bereits jetzt die Anforderungen für eine 40%ige Reduktion der CO2-Emissionen im Jahr 2030. Auch dafür wird das Passivhaus unverzichtbar sein.“

Die öffentliche Beschaffung müsse der wichtigste Impulsgeber für die Bauwirtschaft sein, sowohl im Neubau als in der Sanierung. Ein Maßnahmenkatalog der ÖGNB empfiehlt auch die gezielte Siedlungsentwicklung zur Reduktion der CO2-Emissionen im Verkehrsbereich, die Zweckbindung der Wohnbauförderung, das Verbot der Förderung von fossilen Energieträgern und Neuausrichtung der Pendlerförderung.

Passivhaus Austria ist für Sofortmaßnahmen, die noch einen Schritt weiter gehen: „Heute neu gebaute oder sanierte Gebäude werden frühestens 2056 wieder energetisch verbessert, daher ist ab SOFORT der energetisch BESTE Standard erforderlich. Die Bauordnung ist für Neubauten ab 1.1.2017 an den Passivhaus-Standard zu binden“, so Günter Lang, Leiter der Passivhaus Austria. Sämtliche Bundes- und Landesförderungen seien an höchste Energieeffizienzziele zu koppeln, so könnten jedes Jahr über fünf Millionen Quadratmeter Altbau nachhaltig saniert werden.

Homepage GLOBAL 2000

Webseite Umweltdachverband

Homepage Ökologie-Institut

Website ÖGNB  

Homepage Energieinstitut Vorarlberg

Webseite Passivhaus Austria

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