Der Flughafen Wien steuert auf ein Milliardengrab zu. Die Baukosten einer 3. Piste könnten niemals wieder hereingespielt werden. Sagen zumindest die Sprecher des Dachverbandes der Pistengegner.
Die Bürgerinitiativen fordern den sofortigen Stopp des Projektes. Foto: © starmühler

Weniger Flüge, weniger Passagiere, und der Elan für den Bau einer 3. Piste für den Flughafen Wien ist auch etwas erlahmt. Nur die Politik scheint noch Gefallen daran zu haben, sie hält an dem Konzept fest. In einer Pressekonferenz gaben die Vertreter der 20 Bürgerinitiativen gegen den geplanten Bau der 3. Piste gemeinsam bekannt, was vor allem von der Kostenseite auf die Steuerzahler zukäme.
 
Wobei man sich die Initiativen mittlerweile als professionell agierende Fachleute vorstellen darf: Umweltmediziner, Rechtsanwälte, Techniker und Finanzfachleute arbeiten mit und sezieren die Gutachten des Flughafens und der Behörden. 
 
Fazit, gezogen von Karl Schiebl (BI Liesing gegen Fluglärm): Die 3. Piste kostet bei einer 4-prozentigen Verzinsung auf 20 Jahre Laufzeit 2.649 Mio. Euro, also über 2,6 Milliarden Euro. Durch die maximal möglichen 87.497 zusätzlichen Flugbewegungen können aber diese Kosten nicht mehr hereingespielt werden. Ein Fehlbetrag von 1.305 Mio. Euro entsteht.
 
Doch die Sache sei noch dramatischer: Der Steuerzahler werde Jahr für Jahr mit 1 Mrd. Euro zur Kasse gebeten. Diese Zahl resultiert aus den Berechnungen aus Studien (VCÖ, Uni Stuttgart): Es sind Förderungen für den Flugverkehr (345 Mio.), ungedeckte Infrastrukturosten (39 Mio.), externe Unfallkosten (40 Mio.), Lärmkosten (128 Mio.), Schadstoffkosten (74 Mio.) und Klimakosten (415 Mio.)
 
Alles in allem fordern die Bürgerinitiativen den sofortigen Stopp dieses Projektes, um nicht ein Hypo-artiges Desaster zu erleben.
 
 

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