Deutschlands erster, zertifizierter Passivhaus-Supermarkt in Hannover spart gegenüber Standardmärkten 30 Prozent Energie.
Anders als bei Wohngebäuden spielt die Heizung in einem Supermarkt nur eine untergeordnete Rolle in der Energiebilanz. Foto: © Passivhaus Institut

Vor gut einem Jahr wurde der Rewe-Markt in der Nullemissionsiedlung „zero:e park“ im Südwestens Hannovers eröffnet, in dem insgesamt 330 Wohngebäude im Passivhaus-Standard errichtet wurden. Bei allen technischen Geräten des Marktes wurde auf höchste Effizienz gesetzt, die Kälte- und Kühlmöbelanlagen wurden teilweise eigens entwickelt: Etwa 60 Prozent des Energieverbrauchs eines Supermarktes entstehen durch die Anlagen zur Kühlung, weitere 20 Prozent durch Beleuchtung.
 
Die Beleuchtung wiederum benötigt im neuen Passivhaus-Supermarkt nur etwa halb so viel Strom wie in anderen Märkten – und zwar bei gleicher Lichtleistung. Die Dämmstärke wurde so gewählt, dass auch im Winter keine aktive Heizung nötig ist. Bei der Lüftung sorgt ein Rotationswärmetauscher dafür, dass nicht mehr Wärme als nötig verloren geht. Überschüssige Abwärme im Sommer wird hingegen gezielt und effizient nach außen geführt.
 
Damit werden die Kriterien des Passivhaus-Standards in dem von der meravis Wohnungsbau- und Immobilien GmbH errichteten Rewe-Markt deutlich erfüllt, der Heizwärmebedarf liegt bei nur 12 kWh/(m²a). „Insgesamt wird in Lebensmitteilmärkten normalerweise sehr viel Energie verbraucht – in der Regel liegen die Energiekosten sogar im Bereich des Gewinns, der mit den Verkäufen erwirtschaftet wird“, sagt Jürgen Schnieders vom Passivhaus Institut, der das Pilotprojekt im Südwesten von Hannover wissenschaftlich begleitet hat. Eine drastische Reduzierung des Verbrauchs auf Passivhaus-Niveau sei daher gerade für diese Gebäudeart eine attraktive Option.
 
Rewe 

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