In Wien wurde "PASSIVHAUS Austria" aus der Taufe gehoben. Es soll dem beliebten Baustandard noch mehr Schub verleihen.
Prof. Wolfgang Feist ist der technische Mastermind hinter

"PASSIVHAUS Austria". Foto: c Starmühler

Zwei echte Haudegen der Passivhaus-Szene in Österreich präsentierten gestern das neue Netzwerk: Günter Lang ist einer der heimischen Pioniere und Multiplikator, Wolfgang Feist stellt das forscherische PH-Urgestein dar – er unterrichtet Bauphysik an der Uni Innsbruck und leitet das 50-köpfige Darmstädter Passivhaus-Institut. Beide waren in der Vergangenheit nicht happy über die öffentliche Wahrnehmung des Passivhauses in Österreich. Zwar sei viel gebaut, doch nicht genug getrommelt worden.

Außerdem gebe es immer mehr Bestrebungen, den Passivhaus-Standard aufzuweichen. Feist: "Passivhäuser gibt es seit rund 20 Jahren, sie sind nicht mehr teurer als der konventionelle Bau, sie bieten enorme Komfortvorteile und sie funktionieren sehr gut. Warum sollen wir vom Standard abweichen?" Und Günter Lang ergänzt: "Wir wollen unseren hohen Standard in Schulen und Schulungen verbreitern". Von der Regierung fordern die beiden, denen schon rund zwei Dutzend Architekten, Planer, Baumeister und Hochschullehrer gefolgt sind, dass die Bauordnung ab 2014 jedes Jahr um 25 % verschärft werden sollte. Neubauförderung solle es nur noch bei Erzielung des Passivhaus-Standards (u.a. 15 kWh/m2a Heizwärmebedarf) geben.

Zur bestehenden IG-Passivhaus wolle man ein freundschaftliches Verhältnis pflegen. Und wie sieht diese das? Obmann und Architekt Johannes Kislinger auf unsere Frage: "Grundsätzlich sehe ich das als einen weiteren Anschub unserer aller Bemühungen. Die IG Passivhaus berät intern, welche Standards in Zukunft zugelassen werden sollen. Wir sind hier flexibel und sagen, dass das Passivhaus eine tolle Basis gelegt hat, nun sollte man den Weg für die Zukunft bestimmen."

PASSIVHAUS Austria
IG Passivhaus

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