„Die CO2 Emissionen durch das am Flughafen Schwechat getankte Kerosin gehen in die Mio. Tonnen pro Jahr“, klagt eine besorgte Bürgerin. Zwei Dutzend Bürgerinitiativen kämpften bis dato einzeln gegen die geplante dritte Piste am Flughafen Wien-Schwechat. Jetzt formieren sich alle Gegner als gemeinsame Plattform.
Flugrouten: Sie wurden im UVP-Verfahren nicht behandelt, Gegner fürchten mehr Lärm durch die 3. Piste. Foto: Flughafen
Das erklärte Ziel der Plattform ist es, mittels einer Sammelklage den Milliarden-Bau zu verhindern. Kritikpunkte an der neuen Landebahn – Diese widerspricht den erklärten Klimazielen Österreichs (siehe Grafik). "Die CO2 Emissionen durch das am Flughafen Schwechat getankte Kerosin geht in die Millionen Tonnen pro Jahr. Der Flughafen müsste mehrere Kraftwerke vom Typ Freudenau bauen, um das zu kompensieren", klagt eine besorgt Bürgerin. Gemeinsam mit ihrer Bürgerinitiative hat sie untenstehende Grafik erstellt, die den enormen CO2-Verbrauch verdeutlicht.

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Beschreibung der Grafik: „CO2, Produktion und Einsparung“

Die CO2 Produktion und Einsparung ist für sechs Beispiele dargestellt, Einheit: Millionen Tonnen/Jahr (mio t/a), alle Angaben, außer die Prognosen, beziehen sich hier auf das Jahr 2007.

rosa: Die vom Flughafen in der Umweltverträglichkeitserklärung  (UVE) angegebene Menge(2003), hochgerechnet auf das Jahr 2007 sie beinhaltet nur den Kraftfahrzeugverkehr im Umkreis des Flughafens  und den Luftfahrzeugverkehr bis 915m Höhe (LTO Zyklus).
dunkelrosa: die vom Flughafen angegebene Menge, die aufgrund des Betriebs der 3. Piste bis 2020 dazukommen würde.
 
rot: Die erzeugte CO2-Menge im Jahr 2007, auf Grund der am Flughafen tatsächlich getankten Menge Kerosin,  nach Angaben des Flughafens in der UVE (FB 02.420, Tab.3).
 
gelb: Gesamter Straßenverkehr von Wien, 2007 (Bundesland Luftschadstoff-Inventur, www.bundesumweltamt.at, Emissionskataster der Stadt Wien).
 
schwarz: Prognose für das Jahr 2020. Mit der 3. Piste voraussichtlich erzeugte  Menge CO2 durch am Flughafen getanktes Kerosin (hochgerechnet nach Angaben des Flughafens über LTO, Revision. 05).

graue Region: Eine Schätzung zeigt, dass ein  weiteres Ansteigen bis zur Auslastung mit 550.000 Flugbewegungen/Jahr dann ohne weitere UVP möglich wäre.

grün: Die eingesparte Menge CO2 im Kraftwerk Freudenau wurde aufgrund seines Regelarbeitsvermögens berechnet, unter der Annahme, dass sonst ein äquivalentes modernes kalorisches Kraftwerks mit Kraft-Wärme-Kopplung in Betrieb zur Erzeugung von der gleichen Menge Energie vorhanden wäre.
 
blau: CO2 Einsparung durch sämtliche Windkraftwerke Österreichs, Stand Ende 2006.

Laut werden die Gegner auch aufgrund einer immensen Lärmbelästigung und den hohen Kosten. Die Umweltverträglichkeit dürfte jedoch Ansatz der Sammelklage werden. Der Vorwurf: Die für eine dritte Piste nötige Umweltverträglichkeitsprüfung sei nicht korrekt abgewickelt worden. Am 17. Oktober zieht man vor den zuständigen obersten EU-Gerichtshof.

Und: Rechnet sich die Piste – wie von den Kritikern erwartet – nicht, zahlt der Steuerzahler drauf. Der Bau soll 2,5 Milliarden Euro kosten.

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