Ende Februar wurde der vom Department für Bauen und Umwelt bereits zum dritten Mal ausgelobte, internationale Ideenwettbewerb Daylight Spaces entschieden.
Das Siegerprojekt der japanischen Architektin Yukiko Nadamoto ist ein Einfamilienhaus in einem Vorort der Stadt Kitakami im Norden Japans. Foto: Yoshiaki Oyabu Architects<br /><br />

Die Jury, bestehend aus Erich Bernard (BWM Architekten, Wien), Ulrike Brandi (Lichtplanerin, Hamburg), Henri Borduin (Border Architecture, Amsterdam), Heinz Hackl (Velux Österreich), Renate Hammer (Donau-Universität Krems) und Heidrun Rabl (ORTE Architekturnetzwerk), ermittelte aus 42 Einreichungen aus 12 Nationen zwei Siegerprojekte.

Gesucht wurde nach Projekten, die einen sensiblen, außergewöhnlichen, neuen oder auch unerwarteten Umgang mit Tageslicht zeigen und die den Mehrwert von tageslichtsensitiven Planungsstrategien auf die Nutzbarkeit von Räumen verdeutlichen.

Die beiden Sieger wurden im Rahmen der Veranstaltung „Forum Building Science 2012“ an der Donau-Universität Krems vorgestellt und gemeinsam mit den besten Projekten ausgestellt. Die Ausstellung ist frei zugänglich und noch bis 21. März 2012 geöffnet.

Folgende Projekte wurden als Sieger gereiht:
Projekt Nr. 19
House in Kitakami (Wohnhaus)
Architekten: Yukiko Nadamoto Architects, Sapporo Hokkaido (JP)
Das Projekt der jungen japanischen Architektin Yukiko Nadamoto ist ein Einfamilienhaus in einem Vorort der Stadt Kitakami im Norden Japans. Der Wunsch nach fließenden Raumübergängen bei gleichzeitiger Schaffung von Rückzugsbereichen für die Mitglieder einer vierköpfigen Familie war maßgebend für die Entwicklung des Projektes. Ein wohlüberlegtes Maß an opaken und transparenten Fassadenbauteilen und gezielt platzierte Öffnungen ermöglichen vielfältige Lichtstimmungen im Inneren. Durch die besondere Gestaltung der Außenhülle wird zudem ein intimer Freibereich geschaffen. Die geschwungenen, in puristischem Weiß gehaltenen Innenwände wirken raumbildend, modellieren das einfallende Tageslicht in besonderer Weise und steigern so den Eindruck von Leichtigkeit und Offenheit.

Projekt Nr. 40
Double House (Wohnhaus)
Architekten: Yoshiaki Oyabu Architects, Osaka (JP)
Zentrale Themenstellung des Projektes ist die Auseinandersetzung mit Bestandsbauten und der Umgang mit Oberlicht. 15 Jahre alte Fertigteilhäuser im dicht verbauten Stadtperipheriegebiet von Osaka, die durch sehr schmale Flure voneinander getrennt sind und üblicherweise zum Abbruch freigegeben werden, konnten durch Maßnahmen der räumlichen Umstrukturierung und Schaffung von attraktiven Zwischenzonen erhalten und neu belebt werden. Je zwei Einfamilienhäuser werden mittels Überdachung des Trennflurs zu einer Wohneinheit zusammengeführt. Die  Überdachung, das  Gap Union, wirkt als Raummultiplikator und als Kommunikationsebene zwischen den zwei Haushälften, belichtet diese von oben und verbindet sie mit dem Außenraum. Das Projekt verdeutlicht die Relevanz von tageslichtplanerischen Eingriffen im Falle von Gebäudesanierungen auf eindrucksvolle Weise.

Besondere Würdigung und lobende Erwähnung durch die Jury:
Projekt Nr. 13
Der geschriebene Garten
Architekten: relais Landschaftsarchitekten (DE)
Das Projekt basiert auf der Transformation des architektonischen Topos des Kreuzganges in eine Freiraumstruktur. Gold glänzende Schriftzeichen umschließen einen Raum, der als Wandelgang oder Verweilort genutzt werden kann. Tageslicht ist aktiver Bestandteil des Gestaltungskonzeptes. Es initiiert Bewegung und Veränderlichkeit.

Nähere Informationen zum Wettbewerb unter: www.donau-uni.ac.at/dbu/daylightspaces

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