Der Rotstift bei der im Dezember 2010 aktualisierten niederösterreichischen Wohnbauförderung zeigt bereits deutliche Auswirkungen. Im ersten Halbjahr 2011 wurden um 70 Prozent weniger thermische Solaranlagen errichtet
Niederösterreichs Solarbranche: Vom Fördervorreiter zum Schlusslicht Österreichs?



Die Zeiten, in denen sich die niederösterreichische Solarbranche aufgrund der großzügigen Einmalzuschüsse über volle Auftragsbücher freuen konnte, sind vorbei. In Niederösterreich sind im Jahr 2010 6.000 Solaranlagen installiert worden, das waren österreichweit die meisten. Heuer bricht der Markt ein, im ersten Halbjahr wird ein Minus von 70 Prozent verzeichnet.

Derzeit herrscht überhaupt Stillstand, es gebe kaum Anfragen und Aufträge, sagt Roger Hackstock von Austria Solar gegenüber dem ORF. Seit Jahresbeginn wird die Errichtung von Solaranlagen zwar weiterhin gefördert, allerdings nicht mehr als Einmalzuschuss, sondern im Rahmen einer thermischen Gesamtsanierung. Diese wird von Experten als deutlich effizientere und damit förderungswürdigere Methode angesehen. Schon im Dezember vergangenen Jahres hatte energie-bau.at ausführlich über das umstrittene neue Modell berichtet, das neben der thermischen Solaranlagen auch die Photovoltaik stark betrifft. (Artikel: Rotstift bei der Wohnbauförderung). Allerdings gab es im April einen überraschenden PV-Förderungsnachschlag von 5 Millionen vom Land Niederösterreich. (Artikel: NÖ stockt PV-Förderung auf).  

Eine Wiedereinführung der Direktförderung im Jahr 2012 ist aus heutiger Sicht eher fragwürdig. Die Büros von Landeshauptmann-Stellvertreter Sobotka und Landesrat Pernkopf waren trotz mehrfacher Anfrage von energie-bau.at zu keiner Stellungnahme erreichbar. Nach Angaben von Austria Solar sind aufgrund der Entwicklung bis zu 300 Arbeitsplätze in Niederösterreich gefährdet.

Quelle: orf.at
Foto: Gerhardt/pixelio

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