Das „Internationale Fensternetzwerk“ (IFN Holding) blickt auf ein äußerst erfolgreiches Geschäftsjahr 2010 zurück. energie:bau sprach mit Vorstandssprecher Christian Klinger über den Trend zur 3-fach-Verglasung und den "Stotterstart" des Sanierungsschecks 2011.
Fenstermontage im Internorm-Werk Lannach/Stmk.
Die fünf Unternehmen des Fensternetzwerks – Internorm, Topic, Schlotterer, GIG und HSF – konnten 2010 mit einem konsolidierten Umsatz von rund 359 Mio. Euro Erwartungen deutlich übertreffen.

Schon 2009 im Aufwärtstrend

Schon im "Krisenjahr" 2009 war man sehr erfolgreich gewesen. Vorstandssprecher Christian Klinger: "Angesichts der angespannten Situation haben die Menschen damals eher ins Grundbuch als ins Sparbuch investiert. Der Sanierungsscheck 2009 hat auch zu einem kurzfristigen Boom geführt." Das Aussetzen der Förderung 2010 konnte das Unternehmen vor allem durch die Forcierung von 3-fach-Verglasung im In- und Ausland aber auch durch die komplette Übernahme der Schlotterer Sonnenschutzsysteme GmbH kompensieren.

Internorm erhöht 3-Scheiben-Anteil
Dass die 3-fach-Verglasung immer mehr zum Standard wird, untermauern die Produktionszahlen bei Internorm. Der Anteil ist 2010 schon auf 58% gestiegen, spätestens 2014 wird er bei 75% liegen. Christian Klinger begrüßt ausdrücklich die Festlegung des Passivhausstandards, allerdings geht er auch auf aktuelle Detaildiskussionen ein: "Bei der Dreifachverglasung ist das Gewicht ein nicht zu unterschätzendes logistisches Problem. Das Passivhausinstitut hat das 0,7er-Glas als Standard festgelegt, ist aber eigentlich schon von der Technologie überholt worden. Mittlerweile können schon Stärken von 0,5 oder darunter annähernd gute U-Werte erreichen - ich würde mir wünschen, dass hier bald eine Anpassung kommt."

Sanierungsscheck mit schleppendem Start
„Schleppend“ habe sich bislang die Anfang März gestartete Neuauflage der staatlichen Förderung für Thermische Sanierung in den Auftragsbüchern bemerkbar gemacht, doch das werde sich bald ändern, erwartet Klinger. „Die Menschen scheitern derzeit noch an der Komplexität der neuen Förderung und wollen zunächst einmal gut informiert werden. Wir bekommen enorm viele Anfragen und haben bereits entsprechend viele Angebote erstellt.“ Der Vorstandssprecher sieht zwar die Energiekennzahl als guten Maßstab, allerdings werde bei Bauherren und Energieberatern eine detaillierte Beschäftigung mit der Materie vorausgesetzt. "Vor allem bei den Banken ist da noch Nachholbedarf." Besonders positiv sieht Klinger die lange Laufzeit des Sanierungsschecks bis 2014, auch wenn dies natürlich auch einen kleinen Nachteil habe: "Der unmittelbare Abschlussdruck ist natürlich nun nicht vorhanden."

Rekordinvestition
Mit einer Gesamtsumme von 50 Mio. Euro setzt IFN im Jahr 2011 das größte Investitionsprogramm seit der Gründung des Netzwerks vor neun Jahren um. Mit mehr als 14 Mio. Euro fließt der Löwenanteil der Investitionen in Ausbaumaßnahmen bei der Schlotterer Sonnen-schutzsysteme GmbH in Adnet, für knapp 8 Mio. Euro entsteht am Internorm-Standort Traun eine neue Isolierglaslinie, die Ende Juni in Betrieb genommen wird. Für 2012/2013 verspricht Klinger besonders bei der 3-fach-Verglasung neue Innovationen. "Im Vergleich etwa zu Autos haben sich Fenster innerhalb der 30 Jahre nicht rasend weiterentwickelt. Das wollen wir versuchen zu ändern - lassen Sie sich überraschen!"

Foto: IFN

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