Liebe Energie-Bau-Redaktion,
herzlichen Dank für Ihre rasche Berichterstattung betreffend unserer heutigen Presseaussendung und den leider alarmierenden Zahlen zum weiterhin rückläufigen PV-Quartalszubau. Wir wissen Ihre laufende und grundsätzlich sehr wohlwollende Begleitung unserer Themen wirklich zu schätzen.
In selbigem Artikel vergleichen Sie unsere Aussagen auch mit jenen des BRANCHENRADARS. Hierzu möchten wir Folgendes anmerken, da hier zwei sehr unterschiedliche Datengrundlagen vermischt werden:
Die Erhebungen des Marktforschungsinstituts BRANCHENRADAR stehen in keinem Zusammenhang mit den Zahlen der E-Control, auf die wir uns beziehen. Letztere werden vom österreichischen Regulator direkt bei den Netzbetreibern erhoben (bei den Quartalsberichten sind es die größten 16 Verteilnetzbetreiber). Ein direkter Vergleich beider Erhebungen ist daher nur eingeschränkt sinnvoll – insbesondere, weil sich auch die zugrunde liegenden Messgrößen deutlich unterscheiden.
Zum einen arbeitet BRANCHENRADAR mit einer Prognose der jährlichen Ausbaumenge in MWp Modulleistung, während die E-Control den tatsächlich realisierten Zubau in MW Engpassleistung erhebt. Es handelt sich dabei nicht um identische Einheiten. Zum anderen waren die BRANCHENRADAR-Prognosen in den vergangenen beiden Jahren deutlich von den tatsächlichen Ergebnissen entfernt, während die E-Control stets die tatsächlich realisierten Zahlen ausweist.
Vor diesem Hintergrund ist die Aussage, „die neue installierte Nennleistung im Jahr 2025 voraussichtlich um knapp 18 Prozent gegenüber Vorjahr schrumpft und nur um 27 Prozent weniger als im Rekordjahr 2023“, leider irreführend. Ein Rückgang dieser Größenordnung wäre an sich bereits kritisch – tatsächlich zeichnet sich dieses Jahr ein sogar noch deutlicher Rückgang ab.
Aus der offiziellen Marktstatistik wissen wir, dass der PV-Zubau im Jahr 2023 2.603 MWp und im Jahr 2024 2.509 MWp betrug. Stellt man dies der BRANCHENRADAR-Prognose von 1.700 MWp Gesamtzubau für 2025 gegenüber, ergibt sich ein Rückgang von 32 bzw. 35 Prozent – also ein Drittel weniger neu installierter PV-Leistung. Das ist ein klares Warnsignal für einen etablierten und bisher gut funktionierenden Markt.
Wir möchten Sie hiermit lediglich auf die unterschiedliche Datenlage und davon ableitbare Aussagekraft aufmerksam machen – nicht zuletzt, um Missverständnisse bei Ihren Leser*innen zu vermeiden. Für Rückfragen oder eine vertiefende Einordnung stehen wir selbstverständlich jederzeit gerne auch telefonisch zur Verfügung.
Mit sonnigen Grüßen
Lisa Grün, Bundesverband PHOTOVOLTAIC AUSTRIA
REAKTIONEN 1: „Zahlen nicht vergleichbar!“
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Zu unserem Beitrag „PV-Zubau geht voran – aber langsamer“ erreichten uns Stellungnahmen. Hier das Schreiben des Verbands Photovoltaic Austria.



