Ein Startup aus Südkorea will mit Solarstrom gleich zwei Probleme Afrikas lösen: Kinderarbeit und Lohneinbußen.
Eine PV-Anlage auf einer Kuh. Eine Möglichkeit, um Kinder in Afrika in die Schule zu bekommen. Foto: YOLK
Etwa jedes fünfte Kind in Sub-Sahara hat nicht die Möglichkeit, eine Schule zu besuchen. Stattdessen müssen die Kinder für ihre Familie arbeiten. Außerdem müssen die Leute in diesen Regionen im Schnitt 10–20 % ihres Lohns für Elektrizität ausgeben, um die wichtigen Mobiltelefone aufzuladen, mit denen sie zahlen und miteinander kommunizieren.

Diese beiden Probleme klingen so, als hätten sie nichts miteinander zu tun. Das südkoreanische Startup YOLK sieht das anders und hat eine Lösung gefunden, beide auf einen Schlag zu verbessern: Eine solare Kuh.

Die Kuh macht Strom
Bei der Solar Cow handelt es sich um eine Photovoltaik-Installation in Form einer Kuh, die statt einem Euter Steckplätze für Powerbanks bietet. Diese Kuh steht an Schulen und sämtliche Kinder, die diese besuchen, bekommen eine der mobilen Ladeeinheiten.



Damit will YOLK zwei Fliegen mit einer Klappe schlagen. Einerseits ersparen sie den Familien in Afrika viele Wegstunden – das Startup spricht von ganzen sechs Stunden –, um ihre Smartphones bei den speziellen Charging Shops aufzuladen. Hinzu kommen die 10 %–20 % ihres Lohns, die sich die Familien einsparen, wenn ihre Kinder zur Schule gehen.

Stay in school!
Dadurch will das Startup den nötigen Anreiz schaffen, damit Eltern ihre Kinder zu Schulen schicken, anstelle sie zuhause arbeiten zu lassen. Davon würden ja auch alle etwas haben, denn einerseits ist Solar-Energie in der Herstellung günstiger als jener aus fossilen Energieträgern. Außerdem erhalten die Kinder in den betroffenen Regionen eine gute Ausbildung, was wiederum positive Langzeiteffekt erzeugt.

Das Projekt hat jedenfalls schon überzeugt: Bei der AidEx Aid Innovation Challenge wurde YOLK mit dem ersten Platz ausgezeichnet. "Ich freue mich sehr, an AidEx teilzunehmen und den Wettbewerb zu gewinnen. Der Event ist eine großartige Plattform, um unsere Produkte in der gesamten Community für humanitäre Hilfe und Entwicklung bekannt zu machen und somit die Lebensbedingungen von Familien in Entwicklungsländern zu verbessern", so Sungun Chang, Mitbegründerin von YOLK.

AidEx ist das weltweit größte Event für Experten in den Bereichen humanitäre Hilfe und Entwicklung und findet alljährlich in Brüssel und Nairobi statt. (flb)

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