Das Projekt „Solar Spline“ der Universität und der Kunsthochschule Kassel in Deutschland verbindet die aktive, solare Energiegewinnung mit passiver Beschattung.
Sonnensegel schützen öffentliche Bereiche vor exzessiver Sonneneinstrahlung - „Solar Spline“ erweitert diesen Ansatz mit der Möglichkeit, gleichzeitig photovoltaische Energie zu produzieren. Foto: Universität Kassel
Der Leichtbaugedanke von Sonnensegeln wird dabei durch eine robuste Solarstruktur aufgegriffen, die passive Gebäudekühlung, die Bereitstellung von beschatteten Sitzgelegenheiten oder die Beschattung von gebäudefernen Freiflächen ermöglicht. Das System besteht aus 300 gedruckten organischen Photovoltaik-Modulen, die in eine scheinbar freischwebende Ultraleichtkonstruktion integriert sind.

Zwischen den Hauptseilen sind Seilnetzträger gespannt, die aus dünnen Aluminiumrohren bestehen – welche zum einen der Kabelführung dienen und zum anderen die Modulträgerfläche halten. Dazu wurde extra für dieses Projekt eine Sandwichlösung aus einer transparenten, tiefgezogenen Trägerfläche für die organischen Module mit einem auffolierten Reflektor entworfen.

Die so entstandene „Solarwolke“ wird durch eine räumliche Seilstruktur getragen und über Ankerpunkten im Raum befestigt. Die Konstruktion ist dabei überraschend leicht: Bei einer räumlichen Überdeckung von 30 m² und einer Gesamtinstallationsfläche von rund 100 m² beträgt das Gesamtgewicht weniger als 120 kg.

Der Gestaltung sind dabei kaum Grenzen gesetzt: Die Freiheit in Form, Farbe und Transparenzgrad ermöglicht es dem Architekten, die Module auf die jeweilige Installation abzustimmen. Als Einsatzbereich kommt zum Beispiel die Überdachung von Atrien und urbanen Plätzen in Frage. Im Sommer wurde „Solar Spline“ mit dem „Blauen Kompass“ des deutschen Umweltbundesamtes, der die besten Projekte zur Anpassung an die Folgen des Klimawandels prämiert, ausgezeichnet. (cst)

Video zu „Solar Spline“

Deutsches Umweltbundesamt

Webseite Universität Kassel

Webseite Kunsthochschule Kassel

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