In Deutschland formieren sich Bürger-Plattformen, die von der Politik eine schnellere Energiewende einfordern.
Die Menschen begehren auf: Hunderte "ganz normale" Demonstranten kämpfen für Bürger-Photovoltaikanlagen (Foto), andere wollen die Energie-Wende beschleunigen.

Die Erneuerbaren Energien haben sich durchgesetzt, die Preise für die Energie fiel ­ doch nun schlägt das Imperium zurück. So oder so ähnlich empfinden viele Bürger (nicht nur ) in Deutscland die Bremse, die in den vergangenen Monaten gezogen wurde. Die Politik, überrascht vom eigenen Erfolg und gedrängt von einigen Verlieren der Energiewende, schreckt zurück: Förderdeckel wurden eingezogen, die Förderungen reduziert, die Ausnahmegenehmigungen für (angeblich) im internationalen Wettbewerb stehende, energieintensive Unternehmen, ausgeweitet. Zu teuer sei das ganze Fördersystem geworden.

"Die neuesten Reformpläne der Bundesregierung könnten jedoch das Aus für viele Bürgerenergie-Projekte bedeuten. Eine neue Initiative, das Bündnis Bürgerenergie e.V., möchte nun in der Politik dem Energiebürger eine Stimme geben." schreibt die Plattform energynet.de. Und weiter: "Die Bürger sind mit ihren Investitionen zum Motor der Energiewende geworden. So haben alleine im Jahr 2012 Bürger über fünf Milliarden Euro in Erneuerbare Energien investiert. Mittlerweile kommt fast jede zweite Kilowattstunde Ökostrom aus Anlagen, die Bürgern gehören. Und die Energieversorger? Den großen Energieversorgern gehören gerade mal drei Prozent der Photovoltaik-Anlagen und zehn Prozent der Windenergie-Anlagen.

Bürger sind Marktführer
Bürger sind die Marktführer der Energiewende - dürfen aber nicht mitreden. Von der Politik werden nur die großen Energieversorger und deren Verbände angehört, nur diese haben Einfluss auf die künftige Gestaltung der Förderung und des Strommarktdesigns. Die Interessen der Bürger haben bisher keine Stimme.

Das neu gegründete Bündnis Bürgerenergie e.V. soll dies nun ändern und alle bisherigen Bemühungen, die engagierten Bürger in der Politik zu vertreten, bündeln. Zur Gründung am 28.01. standen bereits elf Organisationen hinter dem Bündnis, dazu gehören die Netzkauf EWS eG, die Stiftung Neue Energie, die GLS Bank Stiftung, die 100 prozent erneuerbar Stiftung, die Haleakala-Stiftung, BürgerEnergie Thüringen e.V., das Landesnetzwerk Bürgerenergiegenossenschaften Rheinland-Pfalz e.V., Netzwerk Energiewende Jetzt, Naturstrom AG, der Bundesverband Erneuerbare Energie e.V. (BEE) und die Agentur für Erneuerbare Energien.

Weitere Interessierte Organisationen, die mit den Zielen der von Bürgern getragenen Energiewende können dem Bündnis beitreten. Zahlreiche partizipative Elemente in der Satzung verdeutlichen den Willen zur Beteiligung der Bürger." (energynet.de) Auch in Österreich ist ein Verband "Energiewende von unten" in Gründung.

Mehr dazu: www.energynet.de

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