Die Abgabe an Endverbraucher ist um 1,2 Prozent von 55.076 Gigawattstunden auf 55.748 gestiegen, der Anteil des geförderten Ökostroms hat sich im vergangenen Jahr auf elf Prozent erhöht. „Der Ökostromausbau hat deutlich an Fahrt gewonnen“, sagt E-Control-Vorstand Martin Graf. Die größten Zuwächse gab es bei Windkraft, Kleinwasserkraft und Photovoltaik.
Die aus Windkraft erzeugte Strommenge legte im vergangenen Jahr mit 26,7 Prozent um mehr als ein Viertel zu und steuert mittlerweile 4,3 Prozent zum gesamten Strom- Endverbrauch bei. Strom aus Kleinwasserkraft verzeichnete einen Anstieg um 11 Prozent. Die größte Steigerung der Ökostrommenge gab es bei der Photovoltaik – 2012 wurde um 157 Prozent mehr Sonnenstrom produziert als im Vorjahr. „Der gesamte Beitrag des Sonnenstroms ist mit einem Anteil von knapp 0,2 Prozent an der Gesamtabgabemenge allerdings nach wie vor bescheiden“, sagt Graf.
Eher gering sind die Steigerungen bei der festen Biomasse und bei Biogas mit 0,7 bzw. 6,7 Prozent. „In den vergangenen Jahren sind rohstoffabhängige Technologien wie Biomasse stark unter Druck geraten, da die Rohstoffpreise stark schwanken und zuletzt sehr hoch waren“, erklärt Martin Graf. Für die E-Control macht die Förderung von Biomasseanlagen mittels Ökostrom-Einspeisetarifen nur dann Sinn, „wenn es sich um hocheffiziente Anlagen handelt, die nicht nur Strom, sondern auch Wärme erzeugen.“ Weniger Strom produziert wurde im vergangenen Jahr durch flüssige Biomasse, Deponie- und Klärgas sowie durch Geothermie.
Mit der Ökostrommenge steigen allerdings auch die Kosten. Das Vergütungsvolumen – das ist die Summe der ausbezahlten staatlich garantierten Einspeisetarife für Ökostrom inklusive dem Marktpreis des Stroms – stieg im vergangenen Jahr um knapp 75 Millionen auf insgesamt 657 Millionen Euro an. Aufgrund des gesunkenen Marktpreises erhöhten sich auch die Förderungen um 17,9 Prozent auf 363 Millionen Euro. Die Kosten für die Ökostromförderung werden von den Energiekunden bezahlt, im kommenden Jahr ist mit einer weiteren Steigerung der Ökostromkosten zu rechnen. „Die erzielten Steigerungen beim Ökostrom wurden teuer erkauft“, kommentiert Martin Graf. „Und das Ende der Fahnenstange ist noch nicht erreicht.“
Bis zum Jahr 2013 soll der Anteil geförderten Ökostroms laut Ökostromgesetzauf 15 Prozent steigen. Dieses Ziel wird übertroffen werden, sagt die E-Control voraus. Auch die Ziele für 2020 seien in Summe aus heutiger Sicht erreichbar, seien aber stark von der Entwicklung des Stromverbrauchs abhängig.



