Der Verein für Konsumenteninformation Österreichs ruft Privatkunden auf, sich zu einem Großkunden zusammenzuschließen, um so bessere Strom- und Gaspreise aushandeln zu können.
Je mehr Konsumenten mitmachen, desto besser sind die Chancen auf einen Preisnachlass. Foto: oldskoolman.de/Uwe Vogel

„Gemeinsam weniger zahlen!“ lautet das Motto der Aktion des VKI, die möglichst viele Haushalte zum Mitmachen mobilisieren will. Privatkunden zahlen derzeit die höchsten Preise für Energie, da sie, im Gegensatz zu Großkunden, keine Tarife ausverhandeln können. Sie müssen mit einem Fixvertrag vorlieb nehmen, so der VKI. Derzeit liege der Strom-Großhandelspreis um 40 Prozent unter den durchschnittlichen Haushaltspreisen. 
 
„Unsere Aktion ,Energiekosten-Stop' gibt einen Anstoß für ein Mehr an Wettbewerb im Sinne der Konsumentinnen und Konsumenten. Indem wir viele private Haushalte zu einem ,Großkunden' bündeln, stärken wir ihre Verhandlungsmacht. Auf diese Weise wollen wir für Konsumenten die gleichen Voraussetzungen wie für große Kunden schaffen", so Josef Kubitschek, einer der VKI Geschäftsführer.
 
Interessierte Privathaushalte können sich bis zum 16. Dezember auf der Energiekosten Stop-Webseite unverbindlich registrieren. Am 17. Dezember organisiert der VKI unter den
Energieanbietern eine Versteigerung: Im Rahmen eines Bestbieterverfahrens wird das beste Angebot für Ökostrom, für Gas sowie für den Kombibezug von Strom und Gas ermittelt. Ab Mitte Januar können sich dann jeder registrierte Haushalteentscheiden, ob er zum neuen Tarif wechseln will. 
 
Die Idee wurde laut VKI bereits in einigen europäischen Ländern wie Belgien, Portugal, England und den Niederlanden erfolgreich erprobt. help.orf.at berichtet: „Die heimischen Konsumentenschützer rechnen mit 70.000 bis 100.000 Interessenten an der Energie-Einkaufsgemeinschaft. Anhand der Erfahrung aus anderen Ländern könnte etwa ein Drittel den Anbieter wechseln.“ 14 Stromanbieter hätten bereits ihr Interesse bekundet, schreibt der Kurier.
 
Die Regulierungsbehörde E-Control begrüßt die Initative des VKI. „Allen Aktionen, die den Wettbewerb am Strom- und Gasmarkt beleben, stehen wir sehr positiv gegenüber“, sagt E-Control Vorstand Martin Graf. Zwar sei zuletzt etwas Bewegung in den Strom- und Gasmarkt gekommen, von einem echten Wettbewerb könne aber noch lange nicht gesprochen werden – daher sei jeder weitere Impuls wichtig.
 
 
 
 

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