Statt Energiewende Fossilkraftwerke? Die Deutschen planen in der Grenzstadt Burghausen ein neues Erdgaskraftwerk – den (schmutzigen) Strom sollen die Österreicher abnehmen.
Das „Vorhaben 32“ sieht eine Höchstspannungsleitung bis zur österreichischen Grenze vor. Foto: commons.wikimedia.org/Zonk43

Einigen Rumor erzeugen die Vorhaben der deutschen Bundesregierung im Zusammenhang mit dem umstrittenen Ausbau der Elektrizitätsnetze. Am 26. April 2013 beschloss man das Beschleunigungsgesetz, es sieht eine Reihe von Verfahren und 36 Vorhaben vor. Besonders das „Vorhaben 32“ hat es für Österreich in sich: Es soll eine Höchstspannungsleitung vom deutschen Altheim bei Landshut zur österreichischen Bundesgrenze gebaut werden.
 
In der Begründung heißt es: „Das Vorhaben 32 dient nicht nur zur Erhöhung der Kuppelkapazität zwischen Deutschland und Österreich, sondern auch dem Abtransport der Leistung eines geplanten Erdgaskraftwerkes im Raum Burghausen.“
 
Die deutsche Photovoltaik-Fachzeitschrift „Photon“ bewertet das in einem ausbau-kritischen Artikel so: „In einem Fall (Vorhaben 32) nennt man als Grund für den Interkonnektor sogar: den Abtransport fossilen Stroms aus einem noch zu bauenden Kraftwerk.“
 
Damit ist auch gesagt, dass die deutschen Nachbarn neue Gaskraftwerke nicht (nur) als Backup für die PV- und Wind-Kapazitäten bauen wollen, sondern (auch) um weiter die fossilen Kapazitäten zu forcieren. Und gerne die Ösis mit dem Strom beliefern würden...

 

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