Angesichts der geplanten Antidumpingzölle auf chinesische Solarprodukte seien positive Auswirkungen auf die europäische Solarindustrie zu erwarten, meldet EU ProSun.
Antidumpingzölle könnten den fairen Wettbewerb wieder herstellen, so EU ProSun. Foto: Photovoltaic Austria/Dipo Murska Sobota

Die europäische Herstellerinitiative beruft sich dabei auf eine aktuelle Studie von PricewaterhouseCoopers (PwC), die sie vor dem Hintergrund der laufenden Ermittlungen der Europäischen Kommission gegen chinesische Solaranbieter in Auftrag gegeben hatte. Gestützt von den jüngsten Entwicklungen in den USA, wo zuletzt ein Marktwachstum von 143 Prozent gegenüber dem Vorjahresquartal gemessen wurde, obwohl die Importe von chinesischen Modulen mit und ohne chinesische Zellen um rund 70 Prozent zurückgegangen sind, und den Ergebnissen des PwC-Reports geht EU ProSun davon aus, dass mit der Verhängung von Antidumpingzöllen die Abwärtsspirale im europäischen Solarmarkt gestoppt wird. 
 
Laut Medienberichten sollen von der Europäische Kommission Strafzölle in der Höhe von 37 bis 68 Prozent als Maßnahme gegen chinesisches Dumping eingeführt werden. Milan Nitzschke, Präsident von EU ProSun: „Der Vorschlag der EU-Kommission ist geeignet, wieder fairen Wettbewerb herzustellen. Würde die EU stattdessen nicht handeln, hätte ein chinesisches Monopol verheerende Konsequenzen für europäische Solarhersteller, Zulieferer und Kunden. Über 80 Prozent Marktanteil hat sich China mit Dumpingpreisen schon gesichert. Die deutsche Solarindustrie hat das chinesische Dumping alleine in den letzten zwei Jahren 10.000 Jobs und 30 Insolvenzen und Werksschließungen gekostet.“
 
Die PwC-Studie beleuchtet den europäischen Photovoltaikmarkt und kommt zu anderen Ergebnissen als die von Herstellern und Importeuren chinesischer Solarmodule beauftragten Prognos-Studie. Diese besagt, dass aufgrund von Zöllen bis zu 98.000 Arbeitsplätze verloren gehen würden. Der Autor der PwC-Studie, Wolfgang Nothhelfer, sagt: „Die Prognos-Studie ist widersprüchlich und enthält zahlreiche methodische und inhaltliche Schwächen. Ende 2012 wurden in den USA endgültig Zölle auf chinesische Photovoltaikprodukte verhängt. Vergleichbar mit Europa wurde auch in den USA vorab eine Studie zu möglichen Arbeitsplatzeffekten erstellt, die von einem dramatischen Nachfragerückgang und zahlreichen Arbeitsplatzverlusten ausging. Fakt ist aber: Nach Verhängung der Zölle stieg die Nachfrage an und rund 14.000 neue Arbeitsplätze wurden in den Vereinigten Staaten im Solarbereich geschaffen.“ Entsprechend werde die Beschäftigtenzahl in Europa wieder ansteigen und der Markt nachhaltig wachsen können, so EU ProSun.
 
 
 

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